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Gemeinsames Mittagessen verbindet Kulturen

Seit Juli bietet das Familienzentrum in Adenau wochentags jeden Mittag ein warmes Essen an. Damit sollen die Menschen aus Adenau zusammen an den Mittagstisch gebracht werden.

Das gemeinsame Essen, der Austausch am Mittagstisch, bei vielen Familien gehört das zum Alltag - egal ob sie aus Deutschland, Syrien oder sonst irgendwoher stammen. »Es wird über Familienfeste, über Kinder, über Hochzeiten gequatscht«, erzählt Maria Bleiholder vom Adenauer Familienzentrum. Dort werden seit Juli jeden Tag Menschen zum Mittagstisch zusammengebracht. Immer um 13 Uhr können die Menschen nach unkomplizierter Anmeldung sich dazu gesellen. Donnerstags, so lacht Maria Bleiholder, dauert das Kochen allerdings deutlich länger. An diesem Tag wird internationale Küche geboten. Das Kochen übernehmen dann ein paar der syrischen Familien, die als Flüchtlinge nach Adenau gekommen sind.

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Die Kochrituale, das haben die Damen aus dem Adenauer Familienzentrum schnell gemerkt, die sind anders. Das Gemüse wird in winzige Stücke geschnitten, die Zutaten müssen außerdem halal – also für Menschen muslimischen Glaubens zulässig – sein. »Die Familien müssen von Adenau nach Bad Neuenahr fahren, um passende Nahrung zu bekommen«, erzählte Bleiholder. Aber sie kann auch feststellen, dass sowohl die Männer als auch die Frauen aus Syrien kochen können. »Sie tun das mit viel Liebe und Hingabe«, erzählt Bleiholder.
Hühnchen, Reis, Gemüse und vor allem viele exotische Gewürze machen die Gerichte aus, die die syrischen Familien zubereiten. Für die Flüchtlinge ist das gemeinsame Essen und Kochen vor allem eine gute Möglichkeit, die frisch erlernten Deutschkenntnisse im Alltag zu testen und zu verbessern. Und das Ergebnis kommt bei den deutschen Gästen super an.

Konzept geht auf

»Bisher fanden es alle sehr lecker«, sagte Bleiholder. Allerdings kann es wegen der aufwändigen Schneidearbeiten schon einmal bis 15 Uhr dauern, bis das Essen auf dem Tisch steht.
An den anderen Tagen bereiten die Damen aus dem Familienzentrum das Essen selber zu. Montags bis mittwochs gibt es gut bürgerliche Kost, die vor allem Senioren in das Haus am Dr.-Creutz-Platz lockt.
Am Freitag werden Pfannekuchen angeboten. An diesen Tagen steht das Essen stets um 13 Uhr auf dem Tisch – auch am Donnerstag wird für die Schulkinder, die zum Mittagstisch kommen, ein spezielles Essen gekocht, dass um 13 Uhr fertig ist.
Trotz der Verzögerungen ist der Donnerstag der beliebteste Tag. 20 bis 25 Gäste kommen dann ins Familienzentrum und Essen gemeinsam an der großen Tafel. Zur Zeit ist es allerdings so, dass an den unterschiedlichen Tagen auch unterschiedliche Gäste kommen. So sind am Donnerstag hauptsächlich Familien aus Syrien und nur ein paar Deutsche dabei, dafür sieht es an den anderen Tagen umgekehrt aus. Daran aber wollen Maria Bleiholder und Resi Zimmermann, die das Projekt gemeinsam betreuen, noch arbeiten.
Erst einmal sind sie froh, dass das Projekt angelaufen ist und gut angenommen wird.
Vieles, so erklärt Bleiholder, müsse man auch im laufenden Geschäft entwicklen. Schließlich habe man anfangs auch nicht ahnen können, mit welcher Liebe zum Detail die Syrer ihre Mahlzeiten zubereiten.


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