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Hilfe von allen Seiten für den Reiterhof

Ein Feuer hat den Stall des Adenauer Reiterhofs zerstört. Während die Polizei nach den vermutlichen Brandstiftern sucht, arbeitet die Reitabteilung des TuWi Adenau gemeinsam mit der Pächterin Monika Ley daran, den Betrieb zu retten – mit viel Rückhalt aus der Bevölkerung.

Weiß-rotes Flatterband umgibt den Reiterhof Adenau, der Geruch von verbranntem Holz und Plastik ist von weitem schon zu riechen. Dort, wo vor wenigen Tagen noch der Stall stand, findet sich eine verkohlte Ruine.
»Wer kann einem so etwas antun?«, fragt Monika Ley, die das Gebäude vom TuWi Adenau gepachtet hat. Für sie ist klar, dass der Brand kein Zufall war. Zweimal hat sich am Tag des Brandes Stroh auf dem Gelände des Reiterhofs entzündet. Erst zwischen den Heuballen am Rande des Parkplatzes und danach im Gebäude selber. »Es ist klar, dass das Brandstiftung war«, sagt auch Julietta Kahlbetzer, die Leiterin der Reitabteilung des Turn- und Wintersportvereins Adenau. Die zwei kurz aufeinanderfolgenden Vorfälle könnten kein Zufall sein, außerdem sei in der Nähe des Strohs im Gebäude keine angeschaltete Lampe oder etwas Ähnliches gewesen, das irgendwie den Brand hätte auslösen können.
Glücklicherweise reagierten Monika Ley und die anwesenden Schüler geistesgegenwärtig und retteten beim Ausbruch des Feuers die Pferde aus den Boxen, so dass es beim Sachschaden blieb.
Während der TuWi Adenau, der Erbauer und Besitzer der Halle ist, gegen den Schaden versichert ist, könnte der Brand für die Pächterin das Aus bedeuten.
Gegen den Diebstahl des teuren Equipments hat sie sich mehrfach abgesichert, aber eine Versicherung gegen Feuer überstieg das Budget des Reiterhofs. Ley lebt davon, dass sie Unterricht in der Reithalle gibt und Boxen im Stall vermietet. Das ist auf absehbare Zeit nicht mehr möglich.
Der Stall ist abgebrannt, die Halle gesperrt. Zwar griffen die Flammen dank dem unermüdlichen Einsatz der Feuerwehr nicht auf das zweite Gebäude über, aber durch die Hitze ist das Dach verzogen. Ob es stehenbleiben kann, muss ein Statiker klären. Um Monika Ley und ihrem Betrieb zu helfen, startete der Reiterhof über die sozialen Netzwerke einen Hilferuf.
Noch in der Nacht des Brandes kamen Hilfsangebote, so dass die meisten Pferde nicht auf der Wiese übernachten mussten, sondern einen Unterstand bekamen. »Die Anteilnahme ist gigantisch«, sagt Julietta Kahlbetzer. »Gerade erst haben wir Pakete aus Holland und Belgien bekommen«, erzählt Mike Ley, der Ehemann der Pächterin. 400.000 Mal wurde der erste Hilferuf geteilt. Firmen boten ihre Geräte an, um beim Aufräumen zu helfen, ein Mann von den Pfadfindern kam vorbei und schmierte allen Helfern Brötchen.
Mit den Sachspenden, dem Futter und dem gespendeten Geld, das stellt Kahlbetzer klar, sollen Monika Ley und ihr Betrieb unterstützt werden. Bis sie die Arbeit wieder aufnehmen kann, ist Ley auf die Hilfe von außen angewiesen. Die Stallgemeinschaft unterstützt Ley schon nach Kräften. »Es gab sogar Kinder, die ihr Taschengeld gespendet haben«, erzählt Monika Ley gerührt.
»Meine Kinder haben gesagt, da brennt unser Zuhause«, erzählt Kahlbetzer.   Für die kleinen und großen Reiter bedeutet der Reiterhof eine ganz besondere Gemeinschaft. Zu Monika Ley kommen nicht nur Menschen aus Adenau, es gibt auch Familien aus Köln oder weiter weg, die immer wieder zu ihren Kursen kommen. »Die Arbeit ist ihre absolute Leidenschaft«, sagt Ehemann Mike Ley.
Trotz aller Widrigkeiten will Monika Ley in diesem Jahr wieder eine Weihnachtsfeier veranstalten. Mit dem Getränkeverkauf, so hofft sie, lässt sich die Kasse noch ein wenig aufbessern. Schließlich weiß niemand, wie lang die Durststrecke sein wird. Noch immer braucht der Reiterhof Unterstützung durch Futter, Sach- oder Geldspenden. Für die Spenden hat das Team ein Konto eingerichtet unter: Spendenkonto Brandopfer Reiterhof Adenau DE61 5775 1310 1000 4157 27 bei der Kreissparkasse Ahrweiler
www.reiterhof-adenau.de


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