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Mit 400 PS zum Einsatzort am Ring

Sicherheit ist im Rennsport ein hohes Gut: Oft genug hängen Menschenleben davon ab, wie schnell gut ausgerüstete und gut ausgebildete Einsatzkräfte am Unfallort eintreffen können. Am Nürburgring beweisen Heinz Domagalla und sein Team immer wieder aufs Neue, wie eine schnelle Ersthilfe aufgestellt sein muss.

Mit der Feuerwehr hatte der gebürtige Bochumer Heinz Domagalla eigentlich nie etwas zu tun, trotzdem ist er inzwischen so eine Art »Feuerwehrmann« am Nürburgring. Der gelernte Werkzeugmacher kam als Renndienstleiter  eines Motoröl-Herstellers in die Eifel und zum Rennsport. Als dieses berufliche Engagement zu Ende ging, stellte er sich die Frage, womit er in Zukunft in der Eifel sein Geld verdienen könne. »Den Ausschlag gab schließlich der tragische Unfall der Hobby-Rennfahrerin Carola Biehler«, erinnert sich Heinz Domagalla. Zwei Fahrzeuge fingen nach einem Unfall im Langstreckenpokal Feuer und brannten komplett aus, die 35-jährige Rennfahrerin erlag später ihren Verletzungen. »Damals reifte die Idee, spezielle Löschfahrzeuge für den Motorsport zu entwickeln«, so Domagalla weiter.

Safety first - Sicherheit geht vor!

Heute gehört der Nürburgring zu den sichersten Rennstrecken auf der Welt. Dass das so ist, ist zum Teil auch Heinz Domagalla zu verdanken. Denn die Einsatzfahrzeuge der von ihm gegründeten »E-Unit« (das »E« steht für Emergency = Notfall) setzen inzwischen weltweit Standards.
In der Firmenhalle in Meuspath werden die Fahrzeuge für ihren Einsatz auf Nordschleife und GP-Kurs umgerüstet. Basis ist ein amerikanischer Pick-Up mit einem 400 PS-starken 5,7-Liter-V8-Motor. »Damit sind wir natürlich schneller als jedes normale Feuerwehrauto«, erklärt Domagalla. An Bord befindet sich neben umfangreichem Einsatzgerät (Rettungsschere, Spreizer etc.) auch ein Wassertank mit 330 Litern Löschwasser. »Durch ein spezielles Hochdrucknebelsystem erreichen wir damit jedoch die Löschwirkung von 3300 Litern Wasser«, so der Firmenchef weiter. Am vergangenen Wochenende beim Gastspiel der DTM am Nürburgring wurde das mittlerweile neunte Einsatzfahrzeug der E-Unit in Dienst gestellt.

Berufsfeuerwehrleute

Für die E-Unit arbeiten ausgebildete Feuerwehrleute, zumeist von Berufs- oder Werksfeuerwehren aus dem Raum Köln/Bonn/Koblenz. »Diese Experten sind natürlich auch bestens in Erster Hilfe ausgebildet«, weiß Domagalla. »Der Nürburgring setzt die richtigen Spielregeln für höchstmögliche Sicherheit im Rennsport«, lobt er das Sicherheitskonzept. »Das haben andere Rennstrecken noch nicht verstanden.«
Nürburgring-Pressesprecher Uwe Baldes spielt den Ball zurück: »Die E-Unit ist für den Nürburgring einfach eine geniale Erfindung.« Seit der Firmengründung haben die privaten Feuerwehrleute schon rund 4.500 Einsätze absolviert – die meisten davon am »Ring«.


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