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Gemeinsames Kochen verbindet
Im Dorfgemeinschaftshaus Ahrbrück herrscht ein wenig kreatives Chaos. Am großen Tisch schnibbeln mehrere Frauen Karotten, Frühlingszwiebeln, Champignons und einiges mehr an Gemüse. Dabei wird geschwatzt, mit den herumwuselnden Kindern gespielt und gemeinsam gelacht.
„Die Leute sollen hier abschalten, sollen sich unterhalten“, erklärt Dagmar Bengs, die zu den Organisatoren des gemeinsamen Abends gehört. Gestartet ist die Aktion vor über einem Jahr aus dem Flüchtlingsnetzwerk Altenahr heraus. Die Idee war, mit dem gemeinsamen Kochen ein Angebot zu haben, dass verbindet. „Beim Kochen kann ja jeder etwas beitragen“, so Bengs. Ob man beim schnibbeln hilft oder in der Küche mitarbeitet.
Harter Kern
Die Resonanz war von Beginn an super. „Am Anfang waren wir über 25 Leute“, erinnert sich Bengs. Da stieß man in der kleinen Küche des ehemaligen Bahnhofs schon an die Grenzen. Heute ist es ein harter Kern aus 15 Leuten, die immer dabei sind.Dazu gehört Alina Riske aus dem Kreis der Altenahrer Firmlinge. Über ein Praktikum im Jugendbüro Altenahr lernte sie die Aktion kennen und erfuhr, dass für die Abende ein Betreuer für die Kinder gesucht wurde. „Es macht viel Spaß mit anderen Kulturen zusammen zu kommen“, erzählt die junge Frau, die nun schon seit längerem bei jedem Abend dabei ist. Als nun anstand, dass ihre Firmgruppe ein soziales Projekt verwirklichen sollte, beschloss sie, das gemeinsame Kochen zu unterstützen.
Internationale Küche
Gemeinsam entwarf die Gruppe ein Rezept und brachte das Gericht auf den Tisch. Geboten wurde eine Gemüselasagne. Es war erst das zweite Mal, dass beim Kochtreff deutsches Essen auf den Tisch kam. „Wir hatten schon syrisches und persisches Essen und Gerichte aus dem Iran“, erzählt Angelika Furth aus dem Organisationsteam. Viele frische Zutaten würden in den Gerichten verarbeitet und einige davon seien in der deutschen Küche eher selten zu finden. So wurde im iranischen Essen Granatapfel verarbeitet. „Das war sehr interessant“, so Furth.Über den Austausch zu den Gerichten, so Furth würde man auch das eine oder andere aus Herkunftsländern der Flüchtlinge erfahren. Man erführe was es in den anderen Ländern überhaupt an Zutaten gebe, was dort verwendet wird. Offene Gespräche über die Situation dort, seien hingegen eher selten.
„Das ist hier nicht der Ort, um große Probleme zu wälzen“, betont Dagmar Bengs. Außerdem, so fügt Furth hinzu, wolle man ja auch selbst nicht nach den Familien fragen, die womöglich im Krieg zurückgeblieben sind. „Ich denke, es dauert einfach eine Weile, bis sie darüber sprechen wollen“, vermutet Furth.
Für die Flüchtlingsfrauen bietet der Kochtreff vor allem eine gute Möglichkeit, sich auch einmal miteinander auszutauschen. Die Unterkünfte sind über die ganze Verbandsgemeinde verteilt. „Dadurch, dass die Wege in der Gemeinde so weit sind, haben die Flüchtlinge kaum die Möglichkeit sich untereinander zu treffen“, erklärt Dagmar
Bengs.
Netzwerk
Derzeit leben in der Verbandsgemeinde Altenahr etwa 100 Flüchtlinge aus den unterschiedlichsten Nationen, wie Aserbaidschan, Ägypten, Afghanistan, Albanien, Serbien, Syrien, Iran. Das Flüchtlingsnetzwerk der Verbandsgemeinde Altenahr ist ein offener Zusammenschluss von Bürgern der Verbandsgemeinde, die sich zusammen mit den entsprechenden Institutionen und Hilfsorganisationen vernetzen möchten, um diesen Flüchtlingen die Situation zu erleichtern. Wer an der Mitarbeit im Netzwerk interessiert sich, wendet sich an:gregor.doege@bistum-trier.de
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