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Eiskalter Genuss für heiße Sommertage

Wer das Eiscafé von Ramon Vallazza am Sinziger Marktplatz besucht, der muss auf einige angesagte Trendsorten verzichten. »Wir machen hier traditionelles italienisches Eis«, sagt der Firmenchef selbstbewusst.

Doch der Erfolg gibt ihm Recht: Vor einiger Zeit wurde seine Eisdiele zu den besten des Landes Rheinland-Pfalz gewählt. »Das hat mich natürlich sehr gefreut, weil meine Kunden für mich abgestimmt haben«, sagt Ramon Vallazza, der trotzdem nicht ganz auf neue Sorten verzichten will. »Wir probieren hin und wieder etwas Neues aus. Das ist dann so eine Art Strohfeuer, und die Kunden kehren sehr schnell wieder zu den Klassikern zurück.«
Die Klassiker – das sind die Sorten, die im Wesentlichen aus drei Zutaten bestehen. Milch (keine Sahne, die ist zu fett!), Zucker und Eier. Dazu noch Kakaopulver, und fertig ist zum Beispiel das Schokoladeneis.  

Bestseller-Sorten

Vanille und Nuss sind die weiteren Bestseller, dazu Erdbeer und Zitrone bei den Fruchteissorten. »Wir achten sehr auf die Herkunft und Qualität der Zutaten, denn das spiegelt sich direkt im Geschmack wider«, sagt der Sinziger »Eispurist«. Mangos aus Indien, Erdbeeren aus – Polen. »Das ist eine ganz spezielle Sorte mit einem hohen Zuckergehalt, die man in Deutschland kaum noch findet. Weil sie schnell verdirbt, wird sie direkt nach der Ernte tiefgefroren. Fürs Eis ist sie aber ideal«, berichtet Vallazza.
Auf zusätzliche Fette, die das Industrie-Eis cremig und haltbarer machen, verzichten traditionelle Eismacher wie Vallazza. »Das ist eben die Kunst, diese Cremigkeit ohne einen zu hohen Fettgehalt zu erreichen«, so der Eismacher weiter. »Die Trendsorten stammen meist aus der Industrie. Wir setzen auf bewährte Klassiker.« Die Sorte Pistazie erlebe derzeit zum Beispiel ein echtes Revival: »Die Leute erinnern sich an den Geschmack ihrer Kindheit. Und den bekommen sie bei uns.«

Extra: Pro-Kopf-Verbrauch

Wie Ernst Kamminke, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie, sagt, liegt der Pro-Kopf-Verbrauch an Speiseeis in Deutschland bei etwa acht Litern pro Jahr. »Das hängt natürlich auch immer von der Witterung ab«, so Kamminke. »Im Jahr 2015 haben die Deutschen pro Kopf 7,9 Liter Eis verzehrt«, so der Fachmann. Davon waren 6,4 Liter industriell hergestelltes Eis, 1,5 Liter Eis stammte aus Eisdielen (dazu zählt auch Softeis). Insgesamt 647 Millionen Liter Eis haben die Deutschen 2015 verzehrt.

Eis des Jahres: Pistazie

Annalisa Carnio ist Pressereferentin des Berufsverbandes Uniteis. Im Jahr 1969 gegründet, vertritt er die italienischen handwerklichen Speiseeishersteller in Deutschland. Wie Carnio sagt, gibt es in Deutschland etwa 9.000 Betriebe. »Davon sind etwa 1/3 handwerkliche Betriebe mit eigener Eisküche«. Der Rest seien nur Handelsläden. In  Rheinland-Pfalz sind laut der Statistik von Uniteis zum 31. Dezember 2015 220 Eisdielen am Markt.
Wie es heißt, hat Uniteis auf der 56. Internationalen Speiseeismesse in Longarone das Eis des Jahres 2016 für den deutschen Markt vorgestellt: Pistazie. Diese Sorte gibt es seit jeher in allen Eisvitrinen. Wie Annalisa Carnio betont, erfreut sich diese Geschmacksrichtung großer Beliebtheit.
Indes taucht Pistazien-Eis in Eisbecherkreationen eher selten auf. Das Eis wird in der Waffel gern mit Schokoladen oder Haselnuss-Eis kombiniert.


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