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Den Ahrweiler Amtsboten zum Leben erweckt

Der Amtsbote vor der Kreisverwaltung in Ahrweiler dürfte den meisten Bürgern ein Begriff sein. Wie es aussehen würde, wenn die Bronzefigur anfangen würde zu laufen, dass kann man sich nun in einem Film über die Geschichte des Kreises Ahrweiler anschauen. Gedreht hat diesen Film André Weber aus Dernau.
Anhand selbst aufgenommener Fotos baute André Weber eine virtuelle Versions des Amtsboten. Foto: Tim Nolden

Anhand selbst aufgenommener Fotos baute André Weber eine virtuelle Versions des Amtsboten. Foto: Tim Nolden

Die Geschichte des 15 Minuten langen Films ist schnell erzählt. Der Amtsbote beschließt, sich über die Geschichte seines Heimatkreises zu informieren und schleicht des Nachts durch das Verwaltungsgebäude, um dort einen Abriss von 200 Jahren Geschichte zu erleben.
»Es gab eine riesige Liste von historischen Ereignissen, die in den Film rein sollten«, erzählte Mediendesigner André Weber. Damit das alles in einen zeitlich überschaubaren Clip passte, musste kräftig gekürzt werden. Weber erstellte ein Storyboard zusammen, in dem festhielt, wohin der Bote sich wie bewegt. Jede einzelne Einstellung des Films skizzierte er, bevor er mit der Detailarbeit anfing. so weiß der Mediendesigner, welche Bewegungen er dem Boten beibringen muss und aus welcher Perspektive er filmen muss.

Digitaler Doppelgänger

Bevor es jedoch daran ging, den Boten zu bewegen, musste die Figur erst einmal  einen digitalen Doppelgänger bekommen. Mit einem Programm, mit dem sich dreidimensionale Figuren gestalten lassen, baute Weber der Boten detailliert nach. »Man fängt dabei mit einem geometrischen Körper an«, erläutert Weber. Im Falle des Boten handelte es sich um einen Block, aus dem Weber nach und nach die Form des Boten gestaltete, indem er mehr und mehr Details hinzufügte. Mit Fotos von der Oberfläche der Bronzefigur sorgte Weber dafür, dass das virtuelle Ebenbild dem Original ganz nah kommt. Dieses Ebenbild wird dann mit virtuellen Gelenken  und Knochen versehen, so dass es sich bewegen kann.
Um eine fertige Szene im Kasten zu haben, sind natürlich noch eine ganze Menge andere Arbeitsschritte nötig. So müssen die einzelnen Bilder der Bewegung vom Computer berechnet werden.

Lange Rechenzeit

Auch wenn Weber eine rechenstarke Workstation dafür benutzt, so dauerte es 17 Stunden um eine fünf Sekunden Sequenz zu realisieren. Außerdem wird die Bewegung des Boten mit dem gedrehten Film zusammen gebracht. Dabei ist es wichtig, dass Licht und Farben übereinstimmen, damit die animierte Figur nicht wie ein Fremdkörper im Video wirkt. Das Ganze wird außerdem mit Text und Musik unterlegt. Die Musik hat Weber ebenfalls selbst komponiert.
»Ich habe mir die Instrumente seit dem vierten Lebensjahr selbst beigebracht«, erzählt Weber. Davon profitiert er beim Erstellen der Filme natürlich.
Der Film für den Kreis ist nicht das erste Projekt seiner 2014 gegründeten Firma Motionact, die sich auf bewegte Bilder spezialisiert hat.
So hat Weber unter anderem bereits die Beethoven-Figur auf dem Bonner Marktplatz und die Quadriga auf dem Brandenburger Tor zum Leben erweckt.
www.motionact.de


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