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"Es ist eine explosive, rasante und temperamentvolle Show"

Die Weltmeister des Irish Dance kommen am Freitag, 27. Januar, um 20 Uhr in das Theater am Kurhaus nach Bad Neuenahr. Was die Zuschauer erwartet, berichtet John Carey im WochenSpiegel-Interview. Der achtfache Steppweltmeister ist Choreograph von Magic of the Dance.
Foto: Agentur

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WochenSpiegel: »Magic of the Dance« gilt als unterhaltsamste irische Tanzshow der Gegenwart. Woran liegt das? John Carey: Das liegt womöglich an der tollen Mischung. „Magic of the Dance« ist eine explosive, rasante und temperamentvolle Show, basierend auf einer Liebesgeschichte zur Zeit der großen Hungersnot in Irland. Ein Großteil der Show wird vom Irish Dance bestimmt, aber es gibt auch Elemente des American Tap Dance und spektakuläre Rhythmen, die das Publikum nach der Show manchmal sogar dazu verleiten, in den Fluren der Konzerthäuser, in den Parkhäusern und manchmal sogar noch in der heimischen Küche weiter zu tanzen beziehungsweise die Schuhsohlen auf den Boden zu klopfen. Der Rhythmus ist einfach ansteckend.
WochenSpiegel: Sie haben in allen großen Irischen Tanzshows getanzt: in "Riverdance", in "Lord of the Dance" und danach bei „Magic of the Dance". Gibt es für sie spezielle Highlights? John Carey: Glücklicherweise hatte ich in meiner Karriere viele Highlights, wie beispielsweise die gemeinsame Arbeit mit Michael Flatley an den Choreografien oder als ich die Hauptrolle in „Lord of the Dance" von ihm übernommen habe, als Flatley sich nur eine Woche nach der Premiere am Bein verletzte. Gänsehaut hatte ich vor 10.000 Zuschauern in der Waldbühne in Berlin mit „Magic of the Dance". Es ist ein tolles Gefühl, wenn eigene Choreographien mehr Beifall ernten als die Auftritte in Riverdance oder Lord of the Dance. Keine Show erhält eine so starke Publikumsreaktion wie Magic of The Dance, es ist jedes Mal faszinierend, wie begeistert das Publkum ist.
WochenSpiegel: Was macht denn  „Magic of the Dance« so besonders?
 
John Carey: Es ist einerseits die Originalität und das Rückbesinnen auf die irische Tradition. Von der Musik bis zum Licht, der Geschichte, dem Stil bis hin zur Umsetzung. Andereseits ist es die Einzigartigkeit, die Energie und das Tempo. Die Show ist so angelegt, dass das Publikum im Laufe der zweistündigen Show eine Welt verschiedenster Emotionen erlebt. Die Besucher würden am liebsten auf der Bühne mitsteppen, ich kann das in ihren Augen und an ihren Reaktionen erkennen.
WochenSpiegel: In den letzten Jahren seid ihr auch international sehr erfolgreich gewesen, beispielsweise in den USA, Kanada, England, Niederlanden und Taiwan. Was ist das für ein Gefühl und gibt es da Unterschiede in der Wahrnehmung? John Carey: Die Begeisterung ist eigentlich überall fast gleich, der einzige Unterschied: manche klatschen gerne schon in die Szene hinein, andere Nationalitäten warten gesittet bis zum Ende der Szene, bevor sie Bravo rufen, klatschen und auch schon Mal ihre Füsse stampfen. Nur weil ein großes Publikum vor der Bühne tobt, heißt es aber noch lange nicht, dass man sich darauf ausruhen kann, man muss sich ständig weiterentwickeln und verbessern. USA, Kanada oder England waren aufregende Erfahrungen und es war schön, dass die Zuschauer völlig aus dem Häuschen waren, aber die schönsten und bewegendsten Erfolge durfte wir in Deutschland feiern. Deutsche sind nicht reserviert wie ihr Ruf vermuten lässt, ganz im Gegenteil. WochenSpiegel: Wie ist die Stimmung auf Tour, mit so vielen Menschen auf so engem Raum, ohne die Chance zu haben, sich wirklich mal zurückzuziehen? John Carey: Wir sind schon so etwas wie eine große Familie. Wir verstehen uns sehr gut, sind alle sehr umgänglich (schmunzelnd: oder zumindest die meisten von uns) und es gibt so etwas wie ein ungeschriebenes Gesetz, wie wir miteinander umzugehen zu haben. Aber es ist schon ein Phänomen, dass wir uns, obwohl wir miteinander essen, tanzen, feiern, reisen, eben alles gemeinsam tun, so gut verstehen und das über Wochen und Monate. Großartige Probleme kennen wir glücklicherweise nicht, vielleicht ist das auch die irische Mentalität. Es gibt aber schon Momente, wo ich mich zurückziehe, alleine spazieren gehe und meinen eigenen Gedanken nachhänge, so kann ich am besten die Batterien aufladen. WochenSpiegel: Wie hält man das hohe Niveau Tag für Tag?  John Carey: Tägliche Proben sind absolut notwendig. Selbst, wenn die heutige Bühne der gestrigen Bühne gleicht, müssen sich die Tänzer jeden Tag neu auf die Show einstimmen. Wir sind mit „Magic of the Dance" bereits über Tausend Mal weltweit aufgetreten, aber jede Show ist anders, neu. Jeden Abend ein neues Erlebnis - die Magie des Tanzes bannt uns auf der Bühne ebenso wie das Publikum.

Zur Person:

John Carey wurde mit zehn Jahren jüngster Irish Dance Weltmeister aller Zeiten. Am Ende seiner Wettkampfkarriere hatte er acht WM-Titel gewonnen, eine bis heute unübertroffene Zahl. Zum Vergleich: Michael Flatley brachte es gerade mal auf einen Weltmeistertitel. John Carey war der erste in England geborene Tänzer, der bei „Riverdance" engagiert wurde, übernahm später von Michael Flatley die Rolle des „Lord of the Dance" und wechselte dann in das „Feet of Flames"-Ensemble. Mit der Hauptrolle bei „Magic of the Dance" und dem choreographischen Werk setzte er dem Irischen Tanz ein Denkmal.

Tickets:

Wer die Show sehen möchte, sollte sich schnell noch Tickets sichern. Karten gibt‘s beim WochenSpiegel und an allen bekannten Vorverkaufsstellen. http://www.wochenspiegellive.de/service/gewinnspiele/


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