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Vulkan-Ladies unterliegen den Miezen

Der erhoffte Befreiungsschlag ist ausgeblieben: Die Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern haben auch im Heimspiel gegen die Miezen aus Trier nicht ihre sportliche Krise abschütteln können. Der Tabellenletzte von der Mosel feierte vor 525 Zuschauern in der Koblenzer Conlog Arena einen verdienten 31:25 (16:10)-Derbysieg.

"Ladies"-Trainer Caslav Dincic war schon in den vergangenen Wochen teils sprachlos und erschrocken über das, was sein Team da in 60 Spielminuten auf dem Parkett gezeigt hatte. Nach dem Derby war das nicht anders. "Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Es bleibt dabei: Wir spielen nicht das, was wir können." Einen Satz hörte man nach diesem neuerlichen sportlichen Tiefschlag immer wieder: "Wir wissen nicht, woran es liegt. Wir haben dafür keine Erklärung", sagten die Spielerinnen. "Wenn wir wüssten, wo das Problem liegt, wir würden es abstellen", sagte Vulkan-Ladies-Geschäftsführer Manfred Sattler. Die Partie offenbarte schon in den ersten sieben Minuten die ganze Schwierigkeit der aktuellen sportlichen Situation. Defensiv fanden die Vulkan-Ladies keinen Zugriff auf den Gegner - Woche um Woche bringt man sich so um den so wichtigen Rückenwind auch für das eigene Offensivspiel. Hinten gehen die Bälle leicht rein, vorne erhöht sich bei jedem Angriff der Druck: Treffen wir jetzt nicht, zieht der Gegner davon. Genau so lief es in den ersten sieben Minuten. Zwischenbilanz: 1:5. Der Supporters Club hatte bis zu diesem Zeitpunkt bewusst die Trommeln auf der Tribüne stehen gelassen und die eigene Mannschaft nicht unterstützt. Man wollte ein Zeichen setzen. Als Dincic in der achten Spielminute aufgrund des Rückstands die erste Auszeit nahm, kehrten die Fans an die Trommeln zurück. Vielleicht genau das Zeichen, dass die Mannschaft brauchte, denn nur fünf Minuten später stand es 5:5. Die Gastgeberinnen schienen im Spiel. Doch der Schein trügte: Bis zur Pause wuchs der Rückstand wieder kontinuierlich an, Trier lag nach Hälfte eins bereits mit 16:10 in Führung. Der Tabellenletzte brachte trotz der schwierigen Ligasituation die nötige Konzentration mit, um aus den Fehlern der Gastgeberinnen effektiv Kapital zu schlagen. Dieses Bild verfestigte sich auch im zweiten Abschnitt. Koblenz/Weibern gelang es nicht mehr, den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Einmal noch kamen die Vulkan-Ladies beim Stand von 20:24 auf bis zu vier Tore ran, mal wieder hatte Lenka Hradilova getroffen - an diesem Tag die mit Abstand beste Spielerin der Vulkan-Ladies. Andere verzettelten sich Angriff um Angriff in individuellen Fehlern oder hatten Pech im Abschluss. Gefühlte zehn Mal klatschte das Leder bei Angriffen der Gastgeberinnen an Latte oder Pfosten. Ein Handballspiel lässt sich so nicht gewinnen. "Es ist eine Kopfsache", sagte Dincic. "Wir alle wissen, dass die Spielerinnen das besser können. Vor allem sie selbst wissen das. Aber wenn es ins Spiel geht, dann ist scheinbar alles das vergessen, was wir uns unter der Woche erarbeitet haben." Foto: Vulkan-Ladies www.vulkanladies.com


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