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Neuer Trafokasten erhitzt die Gemüter

Der Trafokasten in Niederich wurde nach dem Hochwasser ausgetauscht. Warum - darüber gibt es unterschiedliche Berichte. Constance Kunkel zweifelt die offizielle Verlautbarung zum neuen Trafo an
Constance Kunkel hat das Hochwasser-Drama in Niederich miterlebt. Foto: Nolden

Constance Kunkel hat das Hochwasser-Drama in Niederich miterlebt. Foto: Nolden

Blickt man aus dem Fenster von Constance Kunkels Büro, kann man einen grünen Trafokasten sehen, der Niederich mit Strom versorgt. Der Kasten ist neu, weil sein Vorgänger während dem Hochwasser Anfang Juni zu Schaden kam. »Wegen drohender Überflutung musste die Station abgeschaltet werden«, so erklärt eine gemeinsame Verlautbarung der Westnetz und der Verbandsgemeinde dazu, was mit dem Trafo passiert ist. »Nachdem die Hochwasserlage sich entspannt hatte, demontierten Westnetz-Mitarbeiter die Trafo-Station, bauten sie in ursprünglichen Zustand wieder auf und stellten sie dabei auf einen Sockel«, erklärt die Meldung weiter. »Die Trafo-Station steht jetzt auf hochwassersicherem Niveau«, so Achim Danhausen, Netzplaner bei Westnetz in dem Schreiben.
Dieser Darstellung widerspricht Constance Kunkel mit Nachdruck. »Der Trafo wurde nicht abgeschaltet«, so die Bau-Unternehmerin. »Die Trafostation ist explodiert«, sagt Kunkel und betont, den Vorgang gemeinsam mit einigen Niedericher Bürgern mit eigenen Augen verfolgt zu haben. Zu diesem Zeitpunkt, stand der Trafo durch die Überschwemmung zum Teil unter Wasser.
Da sich der Trafo auf ihrem Grundstück befindet, richtete Kunkel nach der Veröffentlichung der Meldung ein Schreiben an die Westnetz, in dem sie sich über den Kasten beschwerte. In der Antwort, die Kunkel vorliegt, heißt es: »Die Reparatur war aufgrund der starken Beschädigung nicht mehr möglich.« Weiter ist dort zu lesen, dass die kaputte Station gegen ein aktuelles Modell gleicher Funktion ausgetauscht wurde. Brisanz, so Kunkel, bekäme die erste Verlautbarung weil die Bürger von Niederich teils Überspannungsschäden an ihren Elektrogeräten durch die Explosion gehabt hätten. Die könnten nun Ärger mit ihren Versicherungen bekommen, fürchtet Kunkel. Der Darstellung, die Station sei kontrolliert heruntergefahren worden, widerspricht sie. »Es sei denn die Station wird mit einem Knall und nachfolgender Rauchentwicklung heruntergefahren«, so die Bauunternehmerin.
Auf Anfrage erklärte die Pressesprecherin der Westnetz, Gabi Press, dass der Schaden wohlmöglich passiert sein könne, bevor man die Station heruntergefahren hatte. »Es hat eine Störung gegeben«, so Press.
Die Westnetz bietet den betroffenen Bürgern aus Niederich an, falls sie Probleme mit ihrer Versicherung bekommen, dass sie sich an das Beschwerde-Management des Energieversorgers wenden können und dort Hilfe zu dem Vorgang bekommen können. Die Kontaktadresse lautet:
netzbetrieb-rauschermuehle@westnetz.de


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