Seitenlogo

Eifeler haben kein Verständnis für ver.di

»Der Einzelhandel wird bevormundet. Und wer kümmert sich um die Mitarbeiter der Gastronomie, des Gesundheitswesens, der Feuerwehr und der Polizei?« Viel Unverständnis haben WochenSpiegel-Leser zum Gerichtsentscheid geäußert, dass Geschäfte zum Kraremanns Tag nicht öffnen durften.
Auch wenn die Geschäfte nicht öffnen durften, erfreuten sich Jung und Alt an den vielfältigen Attraktionen auf dem Kraremanns Tag. Foto: A. Lauscher

Auch wenn die Geschäfte nicht öffnen durften, erfreuten sich Jung und Alt an den vielfältigen Attraktionen auf dem Kraremanns Tag. Foto: A. Lauscher

»Was die machen, das ist ein Beschäftigungsprogramm für den Oline-Handel«, bemerkt der CDU-Landtdagsabgeordnete Axel Wirtz scharf. Aus gewerkschaftlich ideologischen Gründen würden die Mitarbeiter vermeintlich geschützt, die dies überwiegend selbst als Einschränkung empfinden, weil mit den Geschäftsleuten gute Ausgleichsregelungen vereinbart werden. »Am Sonntag gehört die Mami mir«, gibt es aber auch vereinzelte Stimmen im Internet, die es gut finden, dass die Geschäfte am Sonntag nicht öffnen durften. Es könne nicht sein, dass in den Geschäften der Umsatz spürbar zurückgehe, immerhin seien Handel, Handwerk und Gewerbe das Rückgrat der Wirtschaft, unterstreicht hingegen Wirtz. Gerade hier in der Grenzregion, wo im benachbarten Belgien und Holland diesbezüglich großzügig verfahren werde, dürfe man nicht ins Hintertreffen geraten. »Diejenigen, die auf ein Verbot pochen, fahren an einem verregneten Sonntag zu IKEA nach Heerlen oder ins Outlet nach Roermond«, mutmaßt ein Facebook-Nutzer. Im Ergebnis führe das dazu, dass in der Eifel demnächst nur noch die auswärtigen Anbieter der Marktstände die Umsätze machen und die ortsansässigen Gewerbesteuerzahler das Nachsehen haben. »Der deutsche Bürger darf überhaupt nichts mehr alleine entscheiden, ob ein Laden öffnet oder nicht ist doch alleine seine eigene Angelegenheit«, heißt es auf Facebook. Auch Michael Haas, Vorsitzender des Gewerbevereins Simmerath und Betreiber eines Modehauses im Einkaufsort, hat im Schaufenster seines Geschäfts offen seinen Unmut geäußert und unterstrichen, dass seine Mitarbeiter gerne sonntags arbeiten, wenn entlang der Hauptstraße etwas geboten werde. »Das ist inakzeptabel und wir brauchen eine veränderte gesetzliche, rechtssichere Regelung, die die Interessen der mittelständischen Geschäfte und der Eifelbevölkerung im Auge hat«, so Wirtz. Viermal im Jahr müsse ein verkaufsoffener Sonntag möglich sein.


Meistgelesen