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Integration ist die Herausforderung

195 Langzeitarbeitslosen hat das Jobcenter in der Eifel zu einer Beschäftigung verhelfen können. Das ist fast jeder Dritte. »Da geht noch mehr«, versichert Geschäftsführer Stefan Graaf.
Sie haben alle Hände voll zu tun: Jobcenter-Geschäftsführer Stefan Graaf (v.l.) die stellv. Standortleiterin Melanie Schmitz sowie Geschäftsstellenleiter Marcus Alt. Im Juni zieht das Jobcenter bei der Polizei in Simmerath aus und bezieht einen Steinwurf entfernt moderne Räume für die 15 Mitarbeiter. Foto: T. Förster

Sie haben alle Hände voll zu tun: Jobcenter-Geschäftsführer Stefan Graaf (v.l.) die stellv. Standortleiterin Melanie Schmitz sowie Geschäftsstellenleiter Marcus Alt. Im Juni zieht das Jobcenter bei der Polizei in Simmerath aus und bezieht einen Steinwurf entfernt moderne Räume für die 15 Mitarbeiter. Foto: T. Förster

Simmerath (Fö). »Der Arbeitsmarkt wächst ständig, gerade auch in der Eifel«, frohlockt Stefan Graaf. Denn das hilft auch dem Jobcenter bei seiner Arbeit. Aktuell sind 3,5 Prozent aller Erwerbsfähigen in Monschau, Simmerath und Roetgen ohne Job. 1,4 Prozent fallen unter das »SGB II«, sind also potenzielle Kunden von Melanie Schmitz und ihren 14 Kollegen im Obergeschoss des Simmerather Polizeigebäudes. Absolut sind das aktuell 975 Personen in 509 so genannten »Bedarfsgemeinschaften«. 55 Prozent davon sind übrigens Single-Haushalte. Ein Wert, der überraschen dürfte. »Da liegt die Eifel aber im deutschlandweiten Trend«, erklärt die stellvertretende Standortleiterin Melanie Schmitz. Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt werde durch den stetigen Zuzug von Asylsuchenden ausgeglichen, erklärt Geschäftsstellenleiter Marcus Alt, warum die Zahlen in den letzten beiden Jahren stagnieren. 2014 betrug der Anteil der »nichtdeutschen Personen« im Jobcenter Eifel 11,8 Prozent - heute sind es rund 30 Prozent. »Sprachbarrieren und schlechte Mobilität sind die größten Probleme bei der Vermittlung von geflüchteten Menschen«, weiß Stefan Graaf. Sorgen bereiten Stefan Graaf und seinen Mitarbeitern jedoch die »Schere« auf dem Arbeitsmarkt. »Wer keine Schul- oder Berufsausbildung hat und gering qualifiziert ist, hat es auch in wirtschaftlich guten Zeiten schwer, einen Arbeitsplatz zu finden«, weiß Graaf. 56,5 Prozent der Kunden des Jobcenters haben keine Ausbildung, 47 keinen oder »nur« einen Hauptschulabschluss. »Da nehmen wir auch unsere Kunden in die Pflicht, sich aktiv um eine Anstellung zu bemühen«, stellt Marcus Alt klar. Es gebe vielfältige Weiterbildungsmaßnahmen und bei erfolgreicher Integration könne dem Kunden ein »Coach« zur Seite gestellt werden, damit die Integration in den Arbeitsmarkt auch tatsächlich gelinge.

Umzug im Juni

195 Menschen konnten in sozialversicherungspflichtige Arbeit vermittelt werden - das sind 28,8 Prozent. 22 von ihnen sind Flüchtlinge (28,2%). 4,73 Millionen Euro kostet die Wahrung des »sozialen Friedens«, wie es Melanie Schmitz bezeichnet. 2,14 Millionen Euro trägt die Städteregion Aachen, der Rest kommt vom Bund. Ganz nebenbei bereiten Melanie Schmitz und ihre Kollegen den Umzug in einen Neubau am Friedhofsweg vor. Dort werden ab Mitte Juni 473 Quadratmeter auf zwei Etagen bezogen. »Das hier ist kein akzeptabler Zustand - weder für Kunden noch für Mitarbeiter«, skandiert Schmitz. 15 Büro- und Besprechungsräume sind dann barrierefrei zugänglich. Mehr auf www.jobcenter-staedteregion-aachen.de


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