Singen und Tanzen war gestern
300 Beschäftigte zählt das Jugendamt in den Kindertagesstätten unter seiner Trägerschaft - also in den Kommunen Monschau, Roetgen, Simmerath und Baesweiler. »Aktuell fehlen uns zehn Erzieher - zwei Leitungsstellen sind vakant und einen Aushilfspool gibt es schon länger nicht mehr«, beschreibt Markus Terrodde, Dezernetnt für Bildung, Jugend und Strukturentwicklung, die prekäre Lage. Die zunehmende Betreuungszeit, der steigende Anspruch an das Personal und die unerwartete Kinderzahl-Entwicklung - gerade in der Eifel - nennt er als Gründe. »In den nächsten Jahren brauchen wir weit über 100 neue Erzieher«, weiß Alexander Franzen vom Jugendamt. 25 zusätzliche Gruppen sind in den Kindergärten der vier Kommunen geplant, 70 Festanstellungen in Voll- und Teilzeit notwendig.
Doch woher will man das Personal nehmen? »Wir müssen dringend mehr ausbilden und richten daher am Berufskolleg in Simmerath eine zweite Erzieher-Klasse ein«, erklärt die Berufskolleg-Leiterin Ingrid Wagner. Die Auszubildenden sollen verstärkt in die Praxis geschickt und während des »Anerkennungsjahres« bereits Leitungs-Module besuchen, um auch für »höhere« Aufgaben gerüstet zu sein.
Schließlich sei die Zeit, wo in Kindergärten »nur« getanzt und gesungen wurde, längst vorbei. »Wir fördern die Sozialkompetenz, die persönliche Entfaltung, aber auch Verständnis für Naturwissenschaft, musisch-künstlerische Aspekte oder den Bewegungsapparat des Kindes«, versichern die Auszubildenden Lena Bierbach und Lena von Ameln. Sehr freut sie, dass immer mehr Jungs in den Beruf einsteigen und das Ansehen in der Gesellschaft wächst.