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Ein Eifeldom aus Steinen der Heimat

St. Lambertus wirkt nicht nur im Sonnenschein beeindruckend. Foto: Braden

St. Lambertus wirkt nicht nur im Sonnenschein beeindruckend. Foto: Braden

Beim Bau der Basilika 1898 zeigten die Kalterherberger, dass sie gemeinschaftlich einiges in ihrem Dorf bewirken können. Die Zahl der Kirchenbesucher geht zurück und es gibt immer weniger Pfarrer für immer mehr Kirchengemeinden. St. Lambertus in Kalterherberg, eine von mehreren katholischen Kirchen in der Gemeinschaft der Gemeinden Monschau, ist davon auch betroffen. Vor über 450 Jahren sah das natürlich anders aus.
Von der Kapelle zur Kirche
Eine eigene Kapelle sollen sich die Kalterherberger schon im Jahre 1550 errichtet haben. Da der Andrang der Gläubigen stieg, wurde diese Kapelle zu einer Kirche ausgebaut, die das Taufrecht und das Recht der Aussprache der Ehe erlang. Dafür brauchte man rund zwei Jahrhunderte. Bis Kalterherberg zu einer selbstständigen Pfarrei wurde, dauerte es noch bis 1827. Für die rund 1100 Menschen, die damals in Kalterherberg lebten, wurde die Kirche jedoch zu klein.
Spendenfond
So wurde der Bau eines neuen Gotteshauses beschlossen. Um ihn zu finanzieren, rief Pfarrer Peter Wilhelm Hemkes im Jahr 1866 ein Fond ins Leben. Da er nicht ausreichte, wurde der Fehlbetrag über Hauskollekte eingesammelt. Rund 30 Jahre nach Gründung des Fonds konnte unter Pfarrer Gerhard Joseph Arnoldy mit dem Bau des neuen zweitürmigen „Eifeldoms“ begonnen werden. Dazu wurden unterschiedliche Gesteine aus dem Eifler Raum herangekarrt. Ein Teil entstammt etwa aus einem Steinbruch an der Richelsley am Rande des Hohen Venns geschlagen. Zur damaligen Zeit hatte die Kirche einen besonderen Stellenwert, da sie im neuromanischen Stil erbaut wurde – und nicht im neugotischen Stil wie der Großteil der Kirchen der damaligen Neubauwelle. Der Kölner Weinbischof Dr. Antonius Fischer weihte die Kirche am 14. Juli 1901 ein. Seitdem trägt die Basilika den Namen St. Lambertus, benannt nach Bischof Lambert von Lüttich.
Rosenkranzfenster
Neben der Doppelturmfassade, auf der das Dorfwappen verewigt ist, fällt die Dreischiffigkeit des Eifeldoms auf. Ebenfalls ins Auge fallen die fünf Rosenkranzfenster, die die Heilige Familie zeigen. Zwischen 1954 und 1957 fanden Instandsetzungsmaßnahmen statt. Aus dieser Zeit stammen zwei Leuchter, der Tabernakel und das heutige Eingangsportal. Das Portal ist eine Arbeit von Egiono Weinert.


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