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Zwei Gänse stehlen allen die Show

Wenn sich am Donnerstag um 16 Uhr der Vorhang hebt, die Artisten, der Clown und die Tiere die Manege betreten und bis zu 200 Besucher verzaubern, ist die meiste Arbeit getan für Josef Neigert und seine Crew. Seit Montag werkeln und proben die Darsteller des »Circus Amany« fleißig, um Groß und Klein zu begeistern. »Wir beziehen das Publikum in die Acts mit ein und verschaffen den Kindern einen unvergesslichen Auftritt in der Manege«, zeigt der Juniorchef des Familienzirkus das Besondere an »Amany« auf.

»Unsere Lieblinge sind meine kleine Schwester Kimberly, mein Neffe Miguel und unsere Gänse, Manda und Frida«, erklärt Josef Neigelt stolz. »Oder hätten Sie gedacht, dass zwei Gänse eine Nummer im Zirkus bestreiten können?« Der 21-Jährige leitet den Familienzirkus seit Anfang des Jahres - in siebter Generation. Und das Leben zwischen Wohnwagen und Manege wurde dem jungen Mann in die Wiege gelegt: »Meine Mutter stammt aus dem bekannten Zirkus Busch der ehemaligen DDR, mein Vater ist ein Roncalli.«

Mobile Schule

Heute besteht der Zirkus aus dem leider aktuell erkrankten Zirkusdirektor Ludwig Neigelt, seinen drei Kindern, zwei Schwiegerkindern und Enkeln. »Zwei Artisten aus England unterstützen uns derzeit«, erklärt Josef Neigelt. Insgesamt 15 Personen kümmern sich um den Auf- und Abbau, versorgen die Tiere, rühren die Werbetrommel und proben für die Aufführungen. Die Kleinen besuchen zwischendurch die »Schule für Circuskinder«, die es nur in Nordrhein-Westfalen gibt. »Das macht es für uns nicht leichter, weil viele Zirkusfamilien wegen des einmaligen Angebots in die Region kommen«, weiß der junge Familienunternehmer, der selbst die von der evangelischen Kirche finanzierte, mobile Bildungseinrichtung besucht hat.

Alter Zirkuswagen

Während sich die kleinen Besucher an den Zirkustieren, den Artisten oder dem spaßigen kleinen Clown Miguel erfreuen, können Nostalgiker einen Abstecher zum »Café Varieté Riverspoon« machen. Direkt vor dem Zelt wartet ein alter Zirkuswagen aus dem Jahre 1904 mit frisch-aufgebrühtem Bio-Kaffee, selbstgemachter Limonade oder leckerem Crepes auf. Und der Wettergott scheint es auch etwas besser mit den Neigelts zu meinen: »Als wir im März hier waren, lag noch Schnee. Da haben wir unser Programm ganz schnell ungestellt und doch hat es nicht so viele Menschen zu den Vorstellungen gezogen wie gewohnt«, hofft der Artist nun auf höheren Zuspruch. »Es ist nicht immer leicht, um die Runden zu kommen. Denn unsere Tiere wollen gefüttert, ein großer Fuhrpark finanziert werden«, unterstreicht Neigelt. Da ist das Engagement des Autohauses Schmitz schon sehr hilfreich. »Sie stellen uns immer kostenlos diese Wiese zur Verfügung«, lobt der junge Zirkusdirektor seine »Nachbarn auf Zeit«.

Weihnachtszirkus

Denn schon am späten Sonntagabend wird der »Circus Amany« in Imgenbroich seine Zelte wieder abbrechen und weiter reisen - zunächst nach Brand, dann nach Eupen. »Ein besonderes Highlight in diesem Jahr ist der Weihnachtszirkus in Würselen«, freut sich Josef Neigelt. Doch bis dahin liegen noch unzzählige Proben, zahlreiche Vorstellungen und viel Auf- und Abbau vor den Zirkusleuten.

Vorstellungen

Premiere feiert der »Circus Amany« am Donnerstag, 15. September, um 16 Uhr auf dem Zeltplatz zwischen Autohaus Schmitz und McDonalds in Imgenbroich. Weitere Vorführungen sind freitags und samstags um 16 Uhr sowie sonntags um 11 und 15 Uhr. Kontakt unter Tel. 0176/81308494 oder im Internet: www.circus-amany.de


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