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„Roetgen, da fühlen wir uns sehr wohl!“

Eine großartig angelegte Ausstellung zum Thema „Unsere Heimat mit den Augen der Anderen“, die am Mittwoch im Sitzungssaal des Roetgener Rathauses eröffnet wurde, fand bei den zahlreichen Besuchern große Beachtung und Aufmerksamkeit.

Bürgermeister Jorma Klauss umriss die Idee zu dieser Präsentation, die auf Anregung des Flüchtlingsrates zustande gekommen sei. Die bereits in Aachen stattgefundene Ausstellung von Amnesty International sei um Bilder des nach Roetgen geflohenen Fotografen Fakoor ergänzt worden. In der Ausstellung werde erfolgreich versucht zu übermitteln, wie unsere Heimat von denjenigen wahrgenommen werde, die zu uns gekommen seien. Zur Geschichte dieser Ausstellung machte Ingeborg Heck-Böckler (Amnesty International Aachen) deutlich, dass man bei einer Stadtführung und einem kleinen Ausflug gemeinsam mit den Flüchtlingen durch Aachen als „Einheimische“ gestaunt habe, wie Sagen und Legenden unserer Heimat, wie wir sie kennen, ähnlich auch in anderen Kulturen bekannt seien. Am Eingang des Aachener Domes seien lachend viele Geschichten aus verschiedenen Ländern erzählt worden, in denen der Teufel eine große Rolle spiele. Heck-Böckler: „In Aussagen von Flüchtlingen kam auch der ganz eigene Blick auf Aachen zum Ausdruck.“ Sie schloss: „Wenn man sich begegnet, dann ist das die erste Form von Antirassismusarbeit.“ Für Johannes Pössinger vom Roetgener Flüchtlingsrat ist es eine „schöne und gelungene Ausstellung“, er dankte seiner Kollegin Ingrid Karst-Feilen, sie habe die Hauptarbeit hierzu geleistet. Dank zollte er auch der Gemeinde Roetgen, die den Sitzungssaal zur Verfügung gestellt habe. „Wir stehen heute hier an diesem Ort nicht vor politischen Entscheidungen, sondern vor Menschen“, so Pössinger unter starkem Beifall. Der Flüchtlingsrat biete allen Menschen, die nach hier gekommen seien, Hilfe an. „Im Mittelpunkt stehen immer die Menschen“, gab er zu verstehen. An zahlreichen Stellwänden wird auf den jeweiligen großen Postern deutlich, dass die Flüchtlinge Roetgen „gute Noten ausstellen.“ „Obwohl mir einige Türen verschlossen waren, bin ich dankbar für die Menschen, die mir die Hand gereicht haben“ (Youssef Karaki). „Roetgen ist für mich sehr ruhig. Hier wohnen viele nette Menschen, die mir seit meiner Angst geholfen haben“ (Hasib aus Afghanistan). „Ich freue mich auf mein neues Leben“ (Abdulkadir Maalim). Die Ausstellung ist noch bis Freitag, 9. September, zu besichtigen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr; Dienstag von 14 bis 15.30 Uhr; Donnerstag von 14 bis 17.30 Uhr.   Text und Fotos: Günther Sander


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