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»Wir sind eine Solidargemeinschaft«

»Ich bin nicht der Anwalt der Städteregion Aachen, aber die Politik dort investiert schon gewaltig in den ländlichen Raum.« Klare Worte von Axel Wirtz, der sich mit dem Roetgener CDU-Fraktionsvorsitzenden Michael Seidel traf, um Themen vor Ort zu besprechen.
Reichlich Gesprächsstoff gab es zwischen dem CDU-Landtagsabgeordneten Axel Wirtz (l.) und dem Roetgener CDU-Fraktionsvorsitzenden Michael Seidel.

Reichlich Gesprächsstoff gab es zwischen dem CDU-Landtagsabgeordneten Axel Wirtz (l.) und dem Roetgener CDU-Fraktionsvorsitzenden Michael Seidel.

Dabei ging es zunächst - wie so oft - ums Geld. Der SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Kämmerling hatte beim jüngsten Arbeitsgespräch mit Bürgermeister Jorma Klauss moniert, dass die Gemeinde Roetgen unter stetig steigenden Umlage-Zahlungen an die Städteregion Aachen zu leiden habe. »Mittlerweile ist das der höchste Ausgabenpunkt in unserem Haushalt«, so Klauss. »Die Städteregion Aachen hat jahrelang ihre Rücklagen aufgezehrt, um die Kommunen nicht zu sehr zu belasten, aber irgendwann muss es sein«, erwidert Axel Wirtz. »Wir haben als Gemeinderat das Aachen-Gesetz unterschrieben, da sind wir jetzt auch eine Solidargemeinschaft von zehn Kommunen«, ergänzt Michael Seidel. Dennoch bedeute die Anhebung der Umlage um »nur« ein Prozent Mehrkosten von etwa 100.000 Euro für Roetgen. Ärgerlich sei, dass es noch keine verlässlichen Zahlen für das nächste Haushaltsjahr von der Städteregion Aachen gebe. »Deswegen haben wir unsere Beratungen auch ins erste Quartal 2017 verschoben«, so Seidel. 1,4 Millionen Euro hat sich die Städteregion Aachen den Bau der neuen AWO-Kindertagesstätte in Roetgen kosten lassen, weitere 5,9 Millionen Euro fließen für drei Einrichtungen bis 2018 in die Eifel. Auch Schulsozialarbeit, Familienhebammen oder ein Jugendmobil für die Nordeifel finanziert die Städteregion Aachen.

Vereinsförderung

Und auch die Förderung von Vereinen ist der Städteregion nach wie vor wichtig: »Da sind die Eifeler pfiffig und stellen fleißig Förderanträge - zurecht und das ist gut so«, versichert Wirtz. Einig ist sich Wirtz mit seinem SPD-Mitstreiter im Landtag, dass es nicht sein könne, dass eine Kommune in den so genannten Stärkungspakt einzahlen müsse, obwohl man selbst ein Minus im Haushalt habe. 200.000 Euro kostet das die Gemeinde Roetgen. Die Förderung des Breitbandausbaus sei mehr ein Verdienst des Bundes als des Landes, relativierte Wirtz und lobte zugleich das Voranschreiten. Ein Dorn im Auge ist ihm der Stillstand auf der B 258: »Da sollten wir aber keinen Wahlkampf mit betreiben, sondern Einigkeit zeigen, um überhaupt bei der Stadt Aachen etwas bewegen zu können«, so der CDU-Politiker. Schließlich seien die Sozialdemokraten in der Kaiserstadt bislang ebenso wenig engagiert an den Ausbau der Monschauer Straße zwischen Relais Königsberg und der Auffahrt zur A44 herangegangen, wie die politische Konkurrenz.


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