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Ein Stück Nationalpark in den Kindergarten geholt

Die Kinder des katholischen Kindergartens »Helena Stollenwerk« in Rollesbroich können demnächst eine faszinierende Artenvielfalt in ihrem Garten beobachten und anfassen. Erzieher aus der Region haben auf dem Außengelände der Kindertagesstätte ein »Totholz-Käfer-Beet« angelegt. Es dient als neuer Lebensraum für Käfer, Pilze, Moose, Insekten und kleine Tiere wie Eidechsen, Fledermäuse, Eichhörnchen und Vögel.
Erzieher des Rollesbroicher Kindergartens und anderer Waldkindergärten ließen sich von Dennis Pfeiffer in die Artenvielfalt von Totholz entführen. Ein Kleinod zum Entdecken und Entspannen für die Kleinen... Foto: T. Förster

Erzieher des Rollesbroicher Kindergartens und anderer Waldkindergärten ließen sich von Dennis Pfeiffer in die Artenvielfalt von Totholz entführen. Ein Kleinod zum Entdecken und Entspannen für die Kleinen... Foto: T. Förster

Ein Totholz-Käfer-Beet eröffnet gerade Kindern eine Welt der Naturentdeckungen: Sie können eine Mauerbiene schlüpfen sehen, einen Hirschkäfer vorsichtig berühren oder eine Libelle summen hören. »Die Kinder erkennen den faszinierenden Kreislauf des Lebens und begreifen im wahrsten Sinne des Wortes die Natur«, erklärt Gertrud Mombauer, Leiterin der Kita »Helena Stollenwerk«. Totholz, das sind eigentlich abgestorbene Zweige, Äste, stehende oder liegende Baumruinen. Doch der erste Eindruck täuscht, denn was bereits tot aussieht, steckt eigentlich voller Leben. Allein in Deutschland dient Totholz etwa 1.400 Käfersorten als Unterschlupf und Nahrungsquelle. Ein Totholz-Käfer-Beet ist somit nicht nur ein Erlebnisbereich für Kinder, sondern gleichzeitig aktiver Naturschutz. Die Teilnehmer erlebten zunächst, wie Holz von der Borke bis zum Kern aufgebaut ist und wie es wieder zerfällt. Von Insekten, wie Käfern und Wildbienen, über Pilze bis zu Flechten und Moosen sind zahlreiche Organismen daran beteiligt. Entscheidend für das zu schaffende kleine Biotop sind auch die Baumart und der Zustand des Holzes. Dann ging es ans Werkeln: Und darin haben die Pädagoginnen im Rollesbroicher Kindergarten schon reichlich Erfahrung. In der Vergangenheit legten sie eine Wildblumenwiese oder einen Kräutergarten an und errichteten ein Insektenhotel. Nun wurde ein Kleinod geschaffen, wo sich die Natur selbst überlassen wird. »Ein toller Ort für die Kinder, genau hinzuschauen, immer wieder etwas Neues zu entdecken und sich von den ganz kleinen Lebewesen und ihrer Überlebensstrategie begeistern zu lassen«, so Erzieherin Conny Hofmann. Ein neues Highlight, das die Kinder nach draußen lockt.

Kinder-Garten

Der Workshop ist ein Angebot im Rahmen des bundesweiten Netzwerks »Kinder-Garten im Kindergarten«. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms »Biologische Vielfalt« realisiert und will schon die Kleinsten für Natur und Artenschutz begeistern. Es wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMUB) gefördert. @ Mehr dazu im Netz: www.kinder-garten.de


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