Ein Stück Nationalpark in den Kindergarten geholt
Ein Totholz-Käfer-Beet eröffnet gerade Kindern eine Welt der Naturentdeckungen: Sie können eine Mauerbiene schlüpfen sehen, einen Hirschkäfer vorsichtig berühren oder eine Libelle summen hören. »Die Kinder erkennen den faszinierenden Kreislauf des Lebens und begreifen im wahrsten Sinne des Wortes die Natur«, erklärt Gertrud Mombauer, Leiterin der Kita »Helena Stollenwerk«. Totholz, das sind eigentlich abgestorbene Zweige, Äste, stehende oder liegende Baumruinen. Doch der erste Eindruck täuscht, denn was bereits tot aussieht, steckt eigentlich voller Leben. Allein in Deutschland dient Totholz etwa 1.400 Käfersorten als Unterschlupf und Nahrungsquelle. Ein Totholz-Käfer-Beet ist somit nicht nur ein Erlebnisbereich für Kinder, sondern gleichzeitig aktiver Naturschutz. Die Teilnehmer erlebten zunächst, wie Holz von der Borke bis zum Kern aufgebaut ist und wie es wieder zerfällt. Von Insekten, wie Käfern und Wildbienen, über Pilze bis zu Flechten und Moosen sind zahlreiche Organismen daran beteiligt. Entscheidend für das zu schaffende kleine Biotop sind auch die Baumart und der Zustand des Holzes. Dann ging es ans Werkeln: Und darin haben die Pädagoginnen im Rollesbroicher Kindergarten schon reichlich Erfahrung. In der Vergangenheit legten sie eine Wildblumenwiese oder einen Kräutergarten an und errichteten ein Insektenhotel. Nun wurde ein Kleinod geschaffen, wo sich die Natur selbst überlassen wird. »Ein toller Ort für die Kinder, genau hinzuschauen, immer wieder etwas Neues zu entdecken und sich von den ganz kleinen Lebewesen und ihrer Überlebensstrategie begeistern zu lassen«, so Erzieherin Conny Hofmann. Ein neues Highlight, das die Kinder nach draußen lockt.