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Nationalpark-Besucher kommen bei uns nicht an

»Elf Jahre lang war alles in Ordnung. Und plötzlich sollen wir alles falsch gemacht haben.« Judith Paffen ist fassungslos - ihre Zeit als Betreiberin des »Bistro am Badesee« könnte schon bald vorbei sein. Die Gemeinde Simmerath berät über die Neuvergabe der Gastronomie am Eiserbachsee.
Zählen diese Mädels zu den letzten Badegästen von Judith (r.) und Michael Paffen? Ihre Zeit als Pächter des »Bistro am Badesee« in Rurberg könnte im März 2017 vorbei sein. In Facebook läuft eine Petition gegen die Kündigung durch die Gemeinde Simmerath.

Zählen diese Mädels zu den letzten Badegästen von Judith (r.) und Michael Paffen? Ihre Zeit als Pächter des »Bistro am Badesee« in Rurberg könnte im März 2017 vorbei sein. In Facebook läuft eine Petition gegen die Kündigung durch die Gemeinde Simmerath.

»Vor uns sind viele gescheitert, wir aber sind erfolgreich«, unterstreicht Michael Paffen. Man habe sich auf das Saisongeschäft am Badesee eingestellt und mit viel Engagement Stammkunden erarbeitet, die in den klammen Wintermonaten für Umsatz sorgen. Paffen: »2014 hatten wir sieben Badetage...« Wenn am Abend die Wasserratten weg sind, dann pilgern Dartspieler zu Judith und Michael Paffen. »Das macht uns Spaß und sichert unsere Existenz - dafür stehen wir auch gerne bis mitten in der Nacht hinter dem Tresen«, versichert Judith Paffen. »Touristen kommen nicht zu uns«, weiß die Gastronomin. »Die Wanderer bringen sich ihren Rucksack mit und wenn überhaupt nutzen sie die Gastronomie zwischen Nationalparktor und Café Henn.« An den Antoniushof hingegen verlaufe sich kaum jemand.

Kritik

Das Potenzial von 100.000 Besuchern jährlich im Nationalparktor besser zu nutzen, darauf pocht die Simmerather Verwaltung. Man tue zu wenig für die Touristen und halte sich nicht an die festgeschriebenen Öffnungszeiten wirft die Gemeinde Simmerath den Pächtern vor. »Warum soll ich mittwochs um 10 Uhr öffnen, wenn es regnet und eh niemand kommt?«, fordert Judith Paffen mehr Flexibilität und Verständnis im Rathaus. Man habe schon vieles versucht: Frühstücksbuffet, zusätzliche Verkaufsbuden direkt am Wasser, Grillinseln vermietet und Konzerte veranstaltet. Paffen resiginiert: »Das Echo der Gäste war bescheiden«. Bis Ende des Monats muss der Pachtvertrag gekündigt sein - dann läuft er im März aus. »Ein Nachfolger fängt auch wieder bei Null an und alles, was wir uns aufgebaut haben, wäre mit einem Mal zerstört«, so Paffen. Im Rathaus ist sie bereits vorstellig geworden und hat ein Schreiben an Politik und Verwaltung verfasst, sie als Pächterin zu behalten. Und dort heißt es nun, dass sie erste Ansprechpartnerin bleibe. Darauf hoffen Anhänger einer Petition auf Facebook ebenso wie die Paffens selbst.


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