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Senioren sorgen sich wegen AKW Tihange

Der BRH Euskirchen trug seine Bedenken dem Europaabgeordneten Axel Voss vor
Die Senioren, die das Europaparlament besuchten, zweifeln an der Sicherheit des AKW Tihange. Foto: Mager

Die Senioren, die das Europaparlament besuchten, zweifeln an der Sicherheit des AKW Tihange. Foto: Mager

Die Sorgen, die sich die Bürger der Region aufgrund des Atomkraftwerks im belgischen Tihange machen, sind groß. Immer wieder gerät das AKW in negative Schlagzeilen. Der Seniorenverband BRH Eus-kirchen hat nun das Heft in die Hand genommen. Er hat eigens  deshalb eine Fahrt zum Europaparlament nach Brüssel organisiert. Rund 50 Senioren trafen dort Axel Voss (MdEP), Mitglied des Ausschusses für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres, und machten ihm deutlich: »Wir sorgen uns.« Sie übermittelten Voss ihr Forderung, dass das AKW Tihange abgeschaltet werden muss. Die Senioren hegen erhebliche Zweifel an der Sicherheit des Reaktors. Hans Burggraf, Vorsitzender des BRH Euskirchen, fasste die Befürchtungen der Senioren gegenüber Voss in deutliche Worte: »Wir fühlen uns auf einem Pulverfass.« Bereits vor der Reise hatten sich die Senioren die Frage gestellt, was gemeinsam getan werden könne, um die Situation zu verbessern und welche Lösungen sich anbieten.
Unverständnis
Einzugreifen ist allerdings nicht so einfach. Die Energiesicherheit Belgiens liegt bei der belgischen Regierung, wie Voss verdeutlichte. Und die mache aktuell nicht den Eindruck, dass ihr Land gegen die europäische Richtlinie für nukleare Sicherheit verstoße. Dass das supranationale Europa nicht eingreifen kann, sorgt allerdings für Unverständnis. »Sie regulieren Gurken und Bananen, Topflappen und Grillhandschuhe. Warum wird Europa nicht bei diesem Sorgenpaket aktiv?«, so Burggraf: »Wenn etwas mit dem Pannenreaktor passiert ist unsere Umgebung unbewohnbar.« Laut Voss habe seine offizielle Anfrage an die EU-Kommission zu dem Thema die Antwort erbracht, dass nach Kenntnis der Kommission »die Sicherheit der Anlage stets gewährleistet« sei. Laut Burggraf wies Voss darauf hin, dass die europäische Ebene nur die Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen überwachen könne. »Kein Wort dazu, dass man die Sorgen der Bürger ernst nehme«, moniert Burggraf. Sowohl Voss als auch die Senioren erklärten, das Thema weiterhin kritisch begleiten zu wollen.


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