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Neurologie: Wehmut und Willkommensfreude

Wittlich. In einer Feierstunde wurde PD Dr. Andreas Hufschmidt, Chefarzt für Neurologie im St. Elisabeth Krankenhaus Wittlich, in den Ruhestand verabschiedet und sein Nachfolger PD Dr. Jörn Zeller (52) in sein Amt eingeführt.
(v.l.): Dr. Günter Merschbächer (ctt-Vorstand), Irene Baranowsky (Pflegedirektorin), Dr. Birgit Petersen, PD Dr. Jörn Zeller, PD Dr. Andreas Hufschmidt, Dr. Christiane Hufschmidt, Ulrike Schnell (Kfm. Direktorin). Foto: Verbundkrankenhaus

(v.l.): Dr. Günter Merschbächer (ctt-Vorstand), Irene Baranowsky (Pflegedirektorin), Dr. Birgit Petersen, PD Dr. Jörn Zeller, PD Dr. Andreas Hufschmidt, Dr. Christiane Hufschmidt, Ulrike Schnell (Kfm. Direktorin). Foto: Verbundkrankenhaus

Über 100 Menschen kamen vor kurzem im Konferenzsaal der Wittlicher Klinik zusammen, unter ihnen Vorstandsvertreter der Hildegard Stiftung, der cusanus trägergesellschaft trier, Vertreter der regionalen und überregionalen Politik, Kollegen, niedergelassene Ärzte, Mitarbeiter und Freunde. Nach fast 20 Jahren übergab PD Dr. Hufschmidt mit 65 Jahren die Leitung der Wittlicher Neurologie an seinen Amtsnachfolger, den 52jährigen PD Dr. Jörn Zeller.

Beeindruckende Vita

Nach dem Abitur begann Hufschmidt zuerst ein Studium der Physik. Nach zwei Semestern wechselte er jedoch zur Medizin und studierte in Tübingen und Freiburg. Nach dem Staatsexamen und Promotion führte ihn die Weiterbildung nach London u.a. an das National Hospital for Nervous Diseases. An der Neurologischen Uniklinik in Freiburg absolvierte er seine Facharztausbildung und habilitierte. Als Oberarzt leitete er dort später die interdisziplinäre Schmerzsprechstunde und erwarb 1998 den Schwerpunkt "Spezielle Schmerztherapie". 1999 wurde sein mit Kollegen verfasstes Fachbuch "Neurologie Compact" veröffentlicht, ein für die fachärztliche Ausbildung und Klinik bewährtes Standardwerk, das 2017 bereits in 7. Auflage erschien. 1999 nahm er die Chefarztposition der neu gegründeten Abteilung für Neurologie im Wittlicher St. Elisabeth Krankenhaus an.

Hervorragend aufgestellte Abteilung

"Unter seiner Leitung entwickelte sich die Fachabteilung für Neurologie sehr positiv und hat heute einen hervorragenden Ruf", betonte Dr. Günter Merschbächer. Für ihn mische sich Wehmut und Willkommensfreude an diesem Tag, erklärte der ctt Vorstand. Er hob die hohe fachliche und menschliche Kompetenz Hufschmidts hervor, der sich als Teamplayer mit Freundlichkeit, Überzeugungskraft, Hartnäckigkeit und Kompetenz große Anerkennung unter seinen Patienten, Mitarbeiter und Berufskollegen verdient habe. "2017 wurden in der Neurologie rund 2.600 Patienten stationär behandelt", quantifizierte die kaufmännische Direktorin Ulrike Schnell die erfolgreiche Tätigkeit der Abteilung. Sie erinnerte auch an den Aufbau der Schlaganfall Spezialeinheit (Stroke Unit) als Meilenstein in der regionalen Gesundheitsversorgung. Doch Hufschmidt engagierte sich nicht nur in der Klinik stark. Eine weitere große Leidenschaft gilt der Musik. Als virtuoser Violinist im Ärzte-Streichquartett und im Ärzte-Trio musizierte er mehrfach auch im Rahmen der Wittlicher Klinikkonzerte. Diesen Punkt nahm der Überraschungsgast Eckhard Altmüller, Professor für Musikphysiologie und Musikermedizin in Hannover auf, als er die Gäste der Feierstunde auf eine sehr amüsante Reise zu den neurologischen Veränderungen im Gehirn beim Musizieren mitnahm.  

"humanus" = menschlich

Wenn für die Herzensbildung und Berufswahl Hufschmidts ein Credo bedeutend war, dann wohl das lateinische "humanus", zu Deutsch menschlich. Sei es im wertschätzenden Umgang mit Patienten oder Kollegen, ob als Musiker, Sportler oder als Impulsgeber in der Kultur-AG der Klinik. Der feinsinnige, bescheidene Chefarzt pflegt ein Klima der Positivität, Offenheit und Freundlichkeit. Der Staffelstab ist nun übergeben. Er kann sich jetzt mehr Mußestunden mit Musik oder Reisen gönnen, auch auf das Wandern mit Ehefrau Christiane, Kinderärztin, freut sich Hufschmidt. Hoffentlich bleibt Zeit dazu, denn die Ärztliche Direktion der Verbundklinik, die er seit 2012 innehat, will er auch in den nächsten drei Jahren gerne fortführen.  

Dr. Jörn Zeller. . .

. . . Der gebürtige Lübecker lebt mit seiner Frau, Kinderärztin Dr. Birgit Petersen, und drei Söhnen in Trier.Zeller studierte an der Lübecker Universität, am Londoner Imperial College und am New York University Medical Center. Nach seiner Promotion arbeitete er in den Kliniken für Neurologie der Universitäten Freiburg, Greifswald und Kiel. Seit 2006 war er als Chefarzt der Neurologie am Klinikum Mittelmosel in Zell tätig. Parallelen zu seinem Amtsvorgänger sind vorhanden, denn auch er gilt als Teamplayer, der Empathie mit hohem Fachwissen vereint. Auch er ist leidenschaftlicher Musiker. Seine neue Abteilung hat Zeller in den vergangenen ersten Tagen mit hoher Professionalität und Qualität erlebt und fühlt sich gut aufgenommen. Diesen "Spirit" fortzusetzen und die Abteilung weiterzuentwickeln sind seine Ziele. Die Schwerpunkte seiner Arbeit liegen u.a. in der neurologischen Intensivmedizin und in der Behandlung von Schlaganfällen sowie Epilepsien.


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