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Wanderer entdeckt Waldbrand bei Sankt Thomas

Fazit einer großangelegten Übung der Feuerwehr Führungsstaffel der VG Bitburger Land und der Technischen Einsatzleitung (TEL) des Eifelkreises Bitburg-Prüm am Samstag: In Neuheilenbach herrscht eine für den Notfall gefährliche mangelnde Digitalfunk-Netzabdeckung.

Seit mehreren Wochen herrscht trockenes und sehr warmes Wetter, es ist sehr windig und bedingt durch einen Sturm im Herbst liegen noch viele umgestürzte Bäume im Wald, die bisher noch nicht aufgearbeitet werden konnten. Ein Wanderer entdeckte am frühen Samstagmorgen im Wald bei Sankt Thomas einen größeren Brand.Da in dem Gebiet kein Handyempfang war musste der Wanderer ca. 2 Kilometer zurück laufen, um einen Notruf abzusetzen. Dies war die Ausgangslage für eine Übung der Feuerwehr Führungsstaffel der VG Bitburger Land und  der Technischen Einsatzleitung des Eifelkreises, die sich die Übungsleitung der TEL, Franz-Josef Gasper, von der Feuerwehr Erdorf und Joachim Hönel von der Feuerwehr Alsdorf ausgedacht hatten. Es war die erste Übung in dieser Zusammensetzung und "es wurde ein Einsatz-Szenario angenommen, wie es jederzeit eintreten kann", so der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) und Leiter der TEL, Willi Schlöder. Nach Eingang des Notrufes wurden die zuständigen Feuerwehr Einheiten durch die Leitstelle bei der Berufsfeuerwehr in Trier alarmiert. Nach einer ersten Lageerkundung wurde eine Wasserversorgung aus der Kyll aufgebaut und das Wasser musste über lange Wegstrecken zum Einsatzort transportiert werden. Ebenso kamen große Tanklöschfahrzeuge zum Einsatz. Durch den starken Wind war die Ausbreitung des Brandes jedoch schon weit fortgeschritten. Der Einsatzleiter Werner Irsch von der Feuerwehr Baustert und die inzwischen am Einsatzort arbeitende Führungsstaffel der VG Bitburger Land erkannten schnell, dass hier weitere Einsatzkräfte aus verschiedenen Richtungen das Feuer bekämpfen müssen. So wurden zahlreiche Kräfte über die Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) in Kyllburg und die Leitstelle Trier nachalarmiert. Der ebenfalls vor Ort anwesende stellvertretende Kreisfeuerwehrinspektor entschied eine Erhöhung der Alarmstufe, die Übernahme der Einsatzleitung sowie die Alarmierung der TEL des Eifelkreises. Diese fand sich im Gemeindehaus in Neuheilenbach ein, um dort die Arbeit aufzunehmen und die Führung vor Ort in allen Belangen zu unterstützen. Es mussten weitere Einsatzkräfte nachgefordert werden, Bereitstellungsräume eingerichtet werden, Evakuierungen eingeleitet, die Verpflegung der Einsatzkräfte organisiert, sowie Betriebsstoffe für Pumpen und Fahrzeuge vor Ort gebracht werden. Auch die medizinische Versorgung von verletzten Feuerwehrleuten musste sichergestellt werden. Zudem wurde die Warnung der Bevölkerung über das modulare Warnsystem (MoWaS) des Bundes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) geübt. Zu Beginn der Übung stellte sich heraus, dass das digitale Funknetz in Neuheilenbach nur mangelhaft funktioniert und man daher gezwungen war, auf die noch vorhandene analoge Funktechnik zurückzugreifen, um die Übung überhaupt weiterführen zu können. Nach sieben Stunden waren fiktiv insgesamt über 30 Feuerwehren mit 250 Personen und 50 Fahrzeugen aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm, dem Vulkaneifelkreis, sowie den Landkreisen Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich im Einsatz. Ebenso waren Kräfte des DRK , des THW, der Polizei, der Bundeswehr und der Deutschen Bahn im Einsatz. Auch Mitarbeiter der Behörden wie z.B. der zuständigen Forstverwaltungen, der Verbandsgemeinde Bitburger Land und der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm waren im Einsatz. Für die 36 tatsächlich eingesetzten Übungsteilnehmer der FEZ Kyllburg und der TEL, die zwischendurch auch noch andere Paralleleinsätze wie einen Verkehrsunfall oder eine Alarmierung verursacht durch eine Brandmeldeanlage abarbeiten mussten, hatte der DRK Ortsverein Südeifel die Verpflegung organisiert. Wichtige Erkenntnisse im Bereich Organisation, Personalverstärkungen, Materialergänzungen und der mangelhaften Abdeckung des digitalen Funknetzes konnten so gewonnen werden. Zeitnah werden die erkannten Schwachstellen bearbeitet und entsprechende Veränderungen und Aktualisierungen erfolgen, so Joachim Hönel von der TEL. Foto: TEL


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