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Sybille Schönhofen

Dreimal Ja: »Ich kann das, ich will das, ich soll das tun!«

Selbstbewusst und durchsetzungsstark. So beschreibt sich Ralf Olk. Der 52-jährige parteilose Bitburger Unternehmer geht bei der Bürgermeisterwahl gegen Joachim Kandels ins Rennen.
Bitburg hat die Wahl: Ralf Olk will bei der Bürgermeisterwahl im September gegen Amtsinhaber Joachim Kandels antreten. Foto: privat

Bitburg hat die Wahl: Ralf Olk will bei der Bürgermeisterwahl im September gegen Amtsinhaber Joachim Kandels antreten. Foto: privat

Auf kommunaler Ebene kommt Bewegung ins Wahljahr 2017. Seit dieser Woche gibt es einen zweiten Bewerber für das Amt des Bitburger Bürgermeisters. Der Kandidat: Ralf Olk. Der 52-Jährige aus Bitburg-Stahl hat seinen Hut als parteiloser Bewerber in den Ring geworfen. Lieber wäre es ihm gewesen, sein Interesse sei noch nicht so früh durchgesickert - die Wahl ist am 24. September- , aber er gibt sich kämpferisch und selbstbewusst und rechnet sich "sehr gute" Chancen aus. Dabei gehört er keiner Fraktion an, aus denen es allerdings bereits positive Signale gebe, sagt Olk, ohne konkret werden zu wollen. Er kündigte an, dass er mit allen Fraktionen im Stadtrat Gespräche führen wolle. Olk gibt sich bürgernah. E-Mails seien ihm willkommen. Die eingängige Domain: olk@olk.de. Dass er keine Erfahrung als Akteur in der Kommunalpolitik hat, sieht er als Vorteil an. "Ich kann objektiver an die Sachen herangehen, bin neutral und keinen bestehenden Strukturen verpflichtet." Keine Altlasten beschweren sein Profil. "Ich kann alles konstruktiv kritisch hinterfragen", ordnet Olk seine bequeme Ausgangsposition ein.
Um konkrete Ziele zu benennen, beispielsweise zu großen Themen wie Digitalisierung, Schwimmbad oder Konversion, dafür sei es zu früh. Er äußert sich noch allgemein: "Bitburg braucht Rahmenstrukturen, die es nicht ausreichend gibt, an denen sich Stadtentwicklung aber langfristig orientieren muss." Er will sie mit dem Blick aufs große Ganze schaffen. In den Wahlkampf startet Olk mit einer "gewissen Kampfeslust". Für eine Reaktion war Bürgermeister Kandels bis zum Redaktionsschluss nicht zu erreichen. Politisch will sich Olk nicht zum Amtsinhaber äußern, mit dem ihn privat der Wohnsitz Bitburg-Stahl verbindet. "Ich schätze Herrn Kandels als Person und Mensch", bleibt es bei einer privaten Einschätzung. Was ihn dazu befähige, Kandels abzulösen? Seine Lebens- und Berufserfahrung, meint Olk. "Ich bin selbstbewusst, kann delegieren, Projekte anstoßen, umsetzen, überwachen und zum Abschluss bringen. Da kann ich wie ein Terrier sein. Ich kann mich durchsetzen", so Olk. Und das, so seine Botschaft, sei es auch, was Bitburg brauche: "Ein größeres Selbstbewusstsein." Seine Entscheidung zu kandidieren sei über Monate gereift. Als Motiv gibt Olk, der als Geschäftsführer das Jugendhotel Youtel leitet, an, dass er sich verändern will. Neben dem persönlichen Beweggrund wolle er für die Stadt "ein Dienstleister der Bürger" werden. "Dienstleister, das ist mein Naturell", beschreibt er sich. Am Ende seines Gedankenprozesses hätten drei Ja gestanden: "Ja, ich kann das. Ja, ich will das. Ja, ich soll das tun." bil

Zur Person

Ralf Olk (geb. 1965)  stammt aus Gilzem. Nach der Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann arbeitete er im elterlichen Omnibusunternehmen.  1988 eröffnete er ein Reisebüro. Mit zwei Gesellschaftern   gründete er 1998 das Jugendgästehaus  »Youtel« in Bitburg (20 Mitarbeiter, 220 Betten,  30.000 Übernachtungen im Jahr).   Olk engagiert sich im Deutschen Fachverband für Jugendreisen und  der »IG Junge Eifel«, ist Mitglied im Tourismusausschuss der IHK Trier und sitzt im Arbeitskreis der rheinland-pfälzischen IHKs. Seit 2002 engagiert sich Olk im Verwaltungsrat von Liebfrauen und der Pfarreiengemeinschaft Bitburg sowie im Kuratorium der St. Franziskus Kirchenstiftung.  Seit 2016 sitzt er im Aufsichtsrat der KiTa gGmbH. Ralf Olk ist verheiratet und hat drei Kinder.  Er lebt mit seiner Familie in Bitburg-Stahl. bil

Kommentar

Belebend für Bitburg

Konkurrenz belebt das Geschäft. Das gilt auch für die Politik.  Konkurrenz macht wach, aktiv,  beweglich und kreativ. Was in der Privatbeziehung gut tut, ist auch im öffentlichen Leben förderlich. Dann wird eine Schippe drauf gelegt und der Ton lauter, so dass die Bürger die Stimme wieder hören. Und der geweckte Wähler tut gut daran, seine demokratische Pflicht wiederzuentdecken und muss nicht lethargisch das Unvermeidliche erwarten. Ein anderer erfreulicher Aspekt daran, dass die Bürgermeisterwahl keine  Ein-Mann-Show bleibt: Es gibt sie, die Mutigen, die sich in den Dienst des Gemeinwohls stellen wollen. Sybille Schönhofen
SybilleSchoenhofen@TW-Verlag.de


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