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»Wie wird Santa uns hier finden?«

Mitten in der Eifel liegt eine amerikanische Stadt. Denn wenn man so will, ist die Air Base Spangdahlem genau das. Über 10.000 amerikanische Militärangehörige und Zivilangestellte mit ihren Familien leben und arbeiten hier. Welche Traditionen bringen sie zum Weihnachtsfest mit?
Weihnachtsstimmung  auf dem Flugplatz in Spangdahlem.  Foto: USAFE

Weihnachtsstimmung auf dem Flugplatz in Spangdahlem. Foto: USAFE

Technical Sergeant Amanda Currier vom 52. Jagdgeschwader  kommt aus der Nähe von Massachusetts und lebt seit Sommer mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in einer kleinen Eifelgemeinde. Es ist ihr erstes Weihnachtsfest in Deutschland. Dabei stellt sie durchaus Gemeinsamkeiten fest, wie die Tradition, an Weihnachten mit der Familie zusammenzukommen. Trotzdem muss sich Amanda Currier so fern von der Heimat umstellen und dieses Jahr auf ihre Schwester, Brüder und Eltern verzichten. Aber alleine ist die 39-Jährige deswegen noch lange nicht. Besuche ihrer deutschen Freunde lassen kein Heimweh aufkommen. Wie es in Amerika Tradition ist, stellt Amanda Currier den Tannenbaum schon zeitig auf. In den USA ist es üblich, ihn am Wochenende nach Thanksgiving, also Anfang Dezember, zu schmücken.
Auf dem Flugplatz ist die Weihnachtszeit auch schon sichtbar. Beleuchtete Sterne säumen die Straßen. Mit der Tradition des Christmas Tree Lightning (Erleuchten des Weihnachtsbaumes) am 8. Dezember, hat pünktlich  um 17.20 Uhr die Weihnachtszeit auf dem Flugplatz Spangdahlem begonnen. Inmitten der Base hat Commander Joseph  D. McFall höchstpersönlich  den riesigen Baum erleuchtet. Und in der Housing wetteifern die Militärangehörigen um den Preis für den buntesten Häuser-Schmuck.
Während an Thanksgiving Ende November der obligatorische Truthahn  mit deutschen Freunden verspeist wurde, bereitet Amanda Currier an Weihnachten einen Schinken mit einer Art Tomaten-Quiche und Kartoffeln zu. Das große Weihnachtsessen findet am 25. Dezember statt.
An Heiligabend, wenn in Deutschland die Geschenke ausgepackt werden, müssen die amerikanischen Kinder früh ins Bett. Denn sie erwarten an diesem Abend Santa Claus, der die Geschenke erst unter den Baum legt, wenn sie schlafen.  Amanda Curriers neunjähriger Sohn hat berechtigte Sorge: »Wie will uns Santa hier finden?«, fragt er sich. Wenn es ihm gelingt, dann dürfen die Kinder am Morgen des 25. traditionsgemäß auspacken. An diesem Tag reichen die Amerikaner ein reichhaltiges Frühstück - »deutsche  Apfelpfannkuchen« - und die Schlafanzüge bleiben an. Das ist auch kein Problem, denn der Kirchgang ist bereits am Morgen des 24. Dezember üblich.   »In dieser spirituellen Zeit denken wir an Jesus und uns wird bewusst, wie gut wir es haben und dass wir Gutes tun sollen«, erzählt Currier. Nicht anders als in Deutschland. Einen ganz besonderen Unterschied gibt es aber doch: Die Weihnachtsmärkte.  »Ich liebe das«, schwärmt Amanda Currier und würde diese Tradition am liebsten mit über den großen Teich nehmen. bil


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