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Entdeckungsjagd in altem Burggemäuer

Historisch gut erhalten, beschaulich geblieben - das ist das Zentrum von Nideggen. Doch schon bald wird es nur so von jungen, wissbegierigen Forschern nur so wimmeln. 400 Schüler der Grundschulen in Schmidt, Embken und Nideggen sowie der Sekundarschule werden im Mai die Stadtmauer von Nideggen förmlich unter die Lupe nehmen.
Von der Kapelle des Nideggener Burgenmuseums aus werden die jungen Forscher quer durch die Stadt ziehen, um das historische Gemäuer zu erforschen. Foto: T. Förster

Von der Kapelle des Nideggener Burgenmuseums aus werden die jungen Forscher quer durch die Stadt ziehen, um das historische Gemäuer zu erforschen. Foto: T. Förster

Der Landschaftsverband Rheinland lässt 400 Schüler die Mauern von Nideggen erforschen. »Stadt – Land – Burg« ist der Titel der Projektwoche, die das Amt für Denkmalpflege im Landschaftsverband Rheinland (LVR) eigens für Nideggen entwickelt hat. »Viele Einheimische kennen unsere Geschichte gar nicht mehr - auch ältere«, weiß Bürgermeister Marco Schmunkamp. Und selbst die Bauforscher des LVR haben noch viele Fragen. »Nideggen ist der Prototyp für europäische Stadtentwicklung«, erklärt Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke, warum man sich für die historischen Gemäuer Nideggens entschieden hat. »Teilweise werden sie noch genutzt, teilweise einfach belassen, wie sie sind, anderswo sind sie fast vergessen - die Mauern, die sich von der Burg aus durch die ganze Stadt bahnen«, erläutert Projektleiterin Dr. Kristin Dohmen. Und so werden die Schüler die Burg erkunden, Proben von Mörtel und Gestein ziehen und diese analysieren. Andere wiederum werden erkunden, wo im frühen Mittelalter erste Graffitis entstanden sind und warum Tonröhren die Mauern immer wieder durchkreuzen. In einer Bauhütte wird dann tatsächlich Hand ans historische Gestein angelegt. »Eine spannende Angelegenheit, die nicht nur Spaß für die jungen Forscher bedeutet, sondern auch uns bei unserer Arbeit hilft«, unterstreicht Dohmen.

23 FSJler

Anlass für die Aktion ist das Europäische Kulturerbejahr »ECHY«, das die Europäische Kommission für 2018 ausgerufen hat. Unter dem Motto »Sharing Heritage« soll das gemeinsame europäische Erbe lokal, im jeweils eigenen Wohnumfeld, vor allem von Kindern und Jugendlichen aufgespürt werden. In Nideggen erhalten sie Unterstützung von jungen Erwachsenen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Denkmalpflege in NRW absolvieren. Die Projektwoche findet vom 13. bis 18. Mai statt. Der WochenSpiegel wird davon berichten...

Wen betrifft es?

Worauf müssen sich die Menschen einstellen, die im Bereich der historischen Mauern leben? Diese und viele weitere Fragen werden bei einer großen Infoveranstaltung beantwortet, zu der Bürgermeister Marco Schmunkamp die betroffenen Bürger von Nideggen und die interessierte Öffentlichkeit eingeladen hat:
Freitag, 19. Januar
um 18 Uhr
auf Burg Nideggen


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