Wenn den Puppen Leben eingehaucht wird
»Das Puppenspiel ist eine einzigartige Kunst«, unterstreicht Bruder Wolfgang Mauritz. Der 60-Jährige gehörte bereits zu der Künstlergruppe, die das Marionettentheater »De Strippkes Trekker« 1980 ins Leben rief. Und noch heute ist er mit Begeisterung bei der Sache. Er gibt Kurse und Workshops, wie man eine Marionette baut und das Spiel mit ihr erlernt, ist Vorsitzender der »Landesarbeitsgemeinschaft Figurentheater NRW e.V.« und hat die Vossenacker Spielleute in der UNIMA, der ältesten Theatervereinigung der Welt, etabliert. Ob viele Jahre als Kunstlehrer am Franziskus-Gymnasium oder nun als Leiter einer Puppenbau-AG: »Wer einmal dem Bazillus des Spiels mit der Puppe, dem Führen einer Marionette verfallen ist, kommt nicht mehr davon los«, unterstreicht Bruder Wolfgang. »Es bedarf Sehnsucht, Fähigkeit und Talent gepaart mit Ausdauer und Fleiß« - semi-professionell nennt er sich und sein Dutzend Mitstreiter voller Stolz. »Ein wenig Schöpfer zu sein, einer Materie Leben einzuhauchen, ja eine Puppe zum Leben zu erwecken - das ist es, was uns Puppenspieler fasziniert.« Und nicht nur die Spieler auf der Bühne sind fasziniert - das Publikum ist es auch. »Das spielfreudige Ensemble hat sein Publikum immer wieder zum Mitfiebern, Lachen und Träumen gebracht«, weiß Dürens Landrat Wolfgang Spelthahn, der Schirmherr des Figurentheater-Festivals ist. »Dank Bruder Wolfgang und seiner Akteure ist Vossenack zu einer Hochburg des Puppenspiels geworden.« Das zeigt sich auch, wenn man einen Blick in das umfangreiche Programm des Figurentheater-Festivals schaut. Da kommen Ensembles aus Belgien und den Niederlanden, auch ein russisches Theater ist im Gespräch. Und Puppenspieler aus der ganzen Bundesrepublik haben ihr Kommen zugesagt: »Hille Pupille« aus Dülmen etwa, die bei jedem Festival in Vossenack dabei waren oder aber die wohl namhafteste Truppe Deutschlands, das »Hohenloher Figurentheater«.