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Wenn den Puppen Leben eingehaucht wird

»Wir verknüpfen Kultur mit Spiritualität und ziehen so unser Publikum in einen einzigartigen Bann.« Fast vier Jahrzehnte, nachdem er das erste Mal die Strippen gezogen hat, ist Bruder Wolfgang Mauritz immer noch fasziniert vom Puppenspiel. Zum 50-jährigen Jubiläum des Franziskanerordens in Vossenack hat der Marionetten-Künstler sich und seinen Mitstreitern einen Traum erfüllt. Erstmals seit 2009 gibt es wieder ein »Pupparium Spectaculum Extraordinarium«. Und gleich 20 Vorstellungen warten in Kloster und Gymnasium auf die Besucher.

 »Das Puppenspiel ist eine einzigartige Kunst«, unterstreicht Bruder Wolfgang Mauritz. Der 60-Jährige gehörte bereits zu der Künstlergruppe, die das Marionettentheater »De Strippkes Trekker« 1980 ins Leben rief. Und noch heute ist er mit Begeisterung bei der Sache. Er gibt Kurse und Workshops, wie man eine Marionette baut und das Spiel mit ihr erlernt, ist Vorsitzender der »Landesarbeitsgemeinschaft Figurentheater NRW e.V.« und hat die Vossenacker Spielleute in der UNIMA, der ältesten Theatervereinigung der Welt, etabliert. Ob viele Jahre als Kunstlehrer am Franziskus-Gymnasium oder nun als Leiter einer Puppenbau-AG: »Wer einmal dem Bazillus des Spiels mit der Puppe, dem Führen einer Marionette verfallen ist, kommt nicht mehr davon los«, unterstreicht Bruder Wolfgang.  »Es bedarf Sehnsucht, Fähigkeit und Talent gepaart mit Ausdauer und Fleiß« - semi-professionell nennt er sich und sein Dutzend Mitstreiter voller Stolz. »Ein wenig Schöpfer zu sein, einer Materie Leben einzuhauchen, ja eine Puppe zum Leben zu erwecken - das ist es, was uns Puppenspieler fasziniert.« Und nicht nur die Spieler auf der Bühne sind fasziniert - das Publikum ist es auch. »Das spielfreudige Ensemble hat sein Publikum immer wieder zum Mitfiebern, Lachen und Träumen gebracht«, weiß Dürens Landrat Wolfgang Spelthahn, der Schirmherr des Figurentheater-Festivals ist. »Dank Bruder Wolfgang und seiner Akteure ist Vossenack zu einer Hochburg des Puppenspiels geworden.« Das zeigt sich auch, wenn man einen Blick in das umfangreiche Programm des Figurentheater-Festivals schaut. Da kommen Ensembles aus Belgien und den Niederlanden, auch ein russisches Theater ist im Gespräch. Und Puppenspieler aus der ganzen Bundesrepublik haben ihr Kommen zugesagt: »Hille Pupille« aus Dülmen etwa, die bei jedem Festival in Vossenack dabei waren oder aber die wohl namhafteste Truppe Deutschlands, das »Hohenloher Figurentheater«.

Theater live

Zehn Tage lang - vom 19. bis 28. Mai - können die Besucher abwechslungsreiche Inszenierungen, von bekannten Klassikern bis hin zu modernen Stücken genießen. Phantasie, Poesie, Lebensweisheit, Abenteuer, Spannung, Liebe, Humor, Selbstvertrauen, Freundschaft, Witz oder Frohsinn werden in Szene gesetzt. Höhepunkt ist ein Galaabend samt reichhaltigem Buffet zur »Höllenfahrt des Dr. Faust« am Mittwoch, 24. Mai, ab 19 Uhr. Der Klassiker  »Der Kleine Prinz« wird von den »Strippkes Trekker« am Sonntag, 21. Mai, um 20 Uhr selbst aufgeführt. »Entdecken Sie die einzigartige Kunst des Figurentheaters immer wieder neu«, lockt Bruder Wolfgang nach Vossenack.

Spielorte

Je nach Größe der Bühne werden die Aufführungen in der Aula des Franziskus-Gymnasiums  (150 Plätze) oder im Palazzo Pupazzi (55-70 Plätze) zu sehen sein. Theaterstücke für Kinder kosten 5 Euro, für Erwachsene 14 Euro.  Eintrittskarten gibt es unter Tel. 02429/30853 oder bei BABALU, Im Unterdorf 4, in Vossenack. Das Programm finden Sie unter www.pupparium-spectaculum.de oder als Download hier.


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