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Kreishaus in Euskirchen platzt aus allen Nähten

Im Euskirchener Kreishaus wird es eng. Am Jülicher Ring herrscht akute Raumnot, die ein Erweiterungsbau beheben soll. Konkrete Pläne gibt es noch nicht, weil zunächst der Haushalt 2016 durch die Bezirksregierung genehmigt werden muss. Erst dann können Planungsaufträge vergeben werden.
Das Euskirchener Kreishaus mit dem Anbau von 2003 (oben rechts). Foto: Roman Hövel

Das Euskirchener Kreishaus mit dem Anbau von 2003 (oben rechts). Foto: Roman Hövel

Keine Spur von Baumaschinen. Stattdessen bietet das Kreishaus von außen den üblich nüchternen Anblick, während hinter den Fassaden zukunftweisend gearbeitet wird. »Wir befinden uns derzeit in der hausinternen Abstimmung der Einheiten ‚Immobilienmanagement‘ und ‚Gefahrenabwehr‘, um zu ermitteln, wie viel Platz wir brauchen und welche Details bei der Planung zu berücksichtigen sind. Darüber hinaus sind uns noch die Hände gebunden, bis der Haushaltsplan 2016 genehmigt ist«, sagt Landrat Günter Rosenke. Erst dann könne man die Fachplaner beauftragen, eine Grobplanung inklusive Kostenschätzung zu erstellen. Sie bildet die Basis für weitere Gespräche mit den Kostenträgern, den Krankenkassen, und mit den Kreistagsabgeordneten. Die Politiker müssen letztlich eine Grundsatzentscheidung treffen. »Wir hoffen, dass das bis Ende 2016 erfolgen kann«, so der Landrat. Aus allen Nähten platze das Kreishaus, moniert Rosenke, der auf neue Aufgaben verweist. Diese seien zahlreich in den vergangenen zehn Jahren hinzugekommen, beispielsweise die Versorgungs- und Umweltverwaltung. Diese Tätigkeiten wurden dem Kreis vom Land NRW zugewiesen. Hinzu kommen diverse neue Aufgabenfelder in den Bereichen Jugend und Soziales wie jüngst das Kommunale Bildungs- und Integrationszentrum KoBIZ. »Damit sind die Raumreserven des Anbaus aus dem Jahr 2003 restlos ausgeschöpft«, betont Rosenke. Im Laufe der vergangenen zehn Jahre ist die Mitarbeiterzahl der Kreisverwaltung von rund 650 auf etwa 750 Personen angewachsen. Bürocontainer sollten kurzfristig helfen, den Missstand zu beheben. 300.000 Euro waren für drei Jahre veranschlagt. Nun ist vorgesehen, sieben Büros im ehemaligen Fernmeldeamt in der Frauenberger Straße anzumieten – für zehn Mitarbeiter der Struktur- und Wirtschaftsförderung und für die Hälfte der Container-Kosten. Es handelt sich jedoch nur um eine Zwischenlösung. Denn im Kreishaus verfolgt man die Philosophie der zentralen Unterbringung: »Alles unter einem Dach«, verdeutlicht Kreispressesprecher Wolfgang Andres. Genau dort könnten nach einem Erweiterungsbau ein zeitgemäßes Krisenstabsmanagement sowie eine den aktuellen Erfordernissen angepasste Rettungsleitstelle Raum finden. Letztgenannte muss künftig einspringen, sollte eine der umliegenden Leitstellen ausfallen. »Das ist aktuell völlig undenkbar, weil wir in unserer Leitstelle einfach zu wenig Platz haben«, weiß Rosenke, dass nur eine Vergrößerung des Kreishauses Abhilfe schafft. Einen aktuellen Kommentar lesen Sie im WochenSpiegel vom 20. Juli.


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