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Nein heißt Nein – auch im Karneval

»Die Verbindung von Menschenmengen, Feiern, alkoholisierten Männergruppen und sexueller Belästigung oder sogar Übergriffen ist nicht neu«, so Ute Schreckenberg vom Verein Frauen helfen Frauen in Euskirchen. Mit der Kampagne »Nein heißt Nein – auch im Karneval« möchte die Traumaberaterin deshalb Mädchen und Frauen Tipps geben, wie sie sich vor solchen Vergehen schützen und an wen sie sich im Notfall wenden können.
Ute Schreckenberg (l.) und Uschi Kurten beraten in Notfallsituationen. Foto: Breuer

Ute Schreckenberg (l.) und Uschi Kurten beraten in Notfallsituationen. Foto: Breuer

Rund 80 Frauen befinden sich momentan aufgrund sexualisierter Übergriffe beim Verein Frauen helfen Frauen in Euskirchen in Beratung. Dabei ist die Dunkelziffer vermutlich sehr hoch. »Viele Opfer suchen leider keine Hilfe auf«, bedauert Ute Schreckenberg. Dabei weiß sie, dass es vor allem auf schnelle Hilfe ankommt – medizinisch und psychisch. Schreckenberg: »Viele Frauen vermuten beispielsweise, dass ihnen vorher sogenannte K.O.-Tropfen verabreicht wurden. Da der Nachweis dieser Substanzen nur sehr kurze Zeit im Blut oder Urin möglich ist, bleibt es für die Mädchen und Frauen meist ungeklärt, ob sie mit ihrer Vermutung Recht hatten oder nicht«. Die Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle wissen, was in einem solchen Fall zu tun ist. »Im weiteren Verlauf kann auch eine Untersuchung, ob sich ein Opfer mit HIV angesteckt hat, wichtig sein. Auch die Pille-danach sollte möglichst innerhalb von 12 Stunden eingenommen werden«, ergänzt Ute Schreckenberg.

Kampagne

Im Rahmen der Kampagne »Nein heißt Nein - auch im Karneval« verteilen Ute Schreckenberg und Mitarbeiterin Uschi Kurten Postkarten in Schulen, Kneipen, öffentlichen Toiletten und anderen Orten, um Frauen für dieses Thema zu sensibilisieren. Auf der Rückseite sind außerdem Sicherheitstipps enthalten: - Bleiben Sie zusammen und achten Sie aufeinander - Werden Sie laut bei Übergriffen, verwenden Sie zum Beispiel einen Schrill-Alarm - Vorsicht vor K.O.-Mittel, Getränke im Blick bewahren.

Erreichbarkeit

Die Frauenberatungsstelle ist zusätzlich zu den üblichen Sprechzeiten an Weiberfastnacht von 9 bis 18 Uhr, am Karnevalsfreitag, 10 bis 13 Uhr und am Rosenmontag von 11 bis 18 Uhr unter Tel. 02251-75140 erreichbar. Das bundesweite Hilfetelefon für Frauen ist rund um die Uhr unter 0800-116016 erreichbar. @ Mehr dazu im Netz: www.frauen-helfen-frauen.eu


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