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Findet Kaller SC den Weg aus der Krise?

Jahrzehntelang gehörte der Kaller Sport Club (KSC) zu den Aushängeschildern des Fußballs im Altkreis Schleiden und feierte auch in höheren Ligen sportliche Erfolge. Derzeit ist der Verein jedoch in Schieflage geraten: Die erste Mannschaft wurde vom Spielbetrieb abgemeldet, der neue Vorstand tritt nach einem Jahr wieder zurück und ein neuer Vorsitzender wird gesucht.

Unter diesen Vorzeichen fand vor wenigen Tagen eine turbulente Mitgliederversammlung des Vereins statt, in deren Verlauf der bisherige Vorsitzende Wolfgang Arens und sein Stellvertreter Dieter Hermanns ihre Rücktritte aus persönlichen und beruflichen Gründen erklärten. Man habe, erklärte Arens, »zu 80 Prozent die Zeit damit vertan, die drohende Insolvenz des Vereins zu verhindern«. Auch die Abmeldung der Bezirksliga-Elf sei das Resultat einer langjährigen Entwicklung in die falsche Richtung gewesen. Die Bezirksliga-Elf habe den Etat in der Vergangenheit jedes Jahr mit 60.000 Euro, nach einer Kürzung mit 45.000 Euro belastet. Das entspreche über 90 Prozent des Gesamtbudgets. Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitag, 29. April, um 19.30 Uhr soll im Saal Gier zum vierten Mal innerhalb weniger Jahre ein neuer Vorsitzender gewählt werden. mn/rz

Kurzinterview mit Wolfgang Kirfel, möglicher neuer Vorsitzender des Kaller SC

Wolfgang Kirfel von der Handball-Abteilung ist der heiße Kandidat für den neuen Vorsitz beim Kaller SC. Er bat sich Bedenkzeit aus. Werden Sie denn nun antreten, Herr Kirfel? Wolfgang Kirfel: Aufgrund der schwierigen Lage, in der sich der Verein momentan befindet und angesichts der Stimmung bei der Mitgliederversammlung sowie den Presseveröffentlichungen, sehe ich keine andere Alternative, als mich zur Wahl zu stellen. Was wollen sie verändern? Wolfgang Kirfel: Die Organisationsstruktur im Verein muss geändert, die Arbeit auf viele Schultern verteilt werden. Daher sind wir dabei, ein Mitarbeiterteam aufzustellen, damit das operative Geschäft nicht an vier, fünf Leuten hängen bleibt. Wir brauchen beispielsweise einen Abteilungsleiter Fußball und einen Jugendkoordinator. Wir müssen Strukturen im Verein schaffen, die zukunftsfähig sind. Was wollen Sie künftig noch anders machen? Wolfgang Kirfel: Ich finde, im Verein sollte auch eine neue Kultur etabliert werden, die von Respekt und Anerkennung geprägt ist. Ich denke dabei etwa an die Einrichtung eines Helferfestes, bei dem den Ehrenamtlichen gedankt wird, die ihre Freizeit und ihre Kraft unentgeltlich in den Verein investieren. Zudem müssen wir bereit für neue Ideen und Wege sein. Was meinen Sie konkret? Wolfgang Kirfel: Angedacht ist etwa, einen jungen Erwachsenen, der ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, für den Verein zu gewinnen. Er könnte den Vorstand in vielen Bereichen unterstützen. Das ist nur ein Gedanke von mehreren, um den Kaller SC wieder in eine gute Zukunft zu führen. mn


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