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Lena, ein Rettungshund im Ruhestand
Fast 12 Jahre ist die hübsche Labradordame Lena mittlerweile alt und hat sich ihr ganzes Hundeleben lang der Rettung von Menschen in Not verschrieben. Ihre Kinderstube war in Stolberg-Vicht. Und weil sie schon früh unter Menschen durfte, mit im Auto fahren konnte und andere Hunde kennenlernte, wurde sie von ihrer Hundeführerin Julia Tiede gezielt ausgesucht. »Denn«, verrät Lena, »die suchte einen Hund, der bestens sozialisiert war und schon etwas von der Welt gesehen hatte. Ich sollte von Anfang an ein Rettungshund werden.« Und so begann für sie im zarten Alter von 12 Wochen ein umfangreiches Ausbildungsprogramm, »das mir immer Spaß gemacht hat«. Denn nur mit Freude lerne man auch vernünftig.
Zwei Hundeführer
Besonders stolz ist Lena darauf, gleich zwei Hundeführer beschäftigen zu können. Denn in den Einsatz ging sie nicht nur mit Julia Tiede, sondern auch mit Franz Küpper, Leiter der Hundestaffel. Das sei ungewöhnlich und komme bei ihren insgesamt 12 Kollegen nicht vor. Lena lernte Gehorsam, den Unterschied zwischen normalen und hilfsbedürftigen Menschen oder das Durchsuchen von unbekanntem Gebiet, erwies sich als sehr charakterfest - und immer konnte sie sich dabei bestens auf ihre Spürnase verlassen. Nach ihrer erfolgreichen Ausbildung absolvierte Lena unzählige Einsätze im Großraum Köln, Bonn, Aachen und darüber hinaus. Oft musste sie nach Kindern, demenzerkrankten oder verwirrten Menschen sowie selbstmordgefährdeten Personen suchen, bei denen die Polizei oft nicht wusste, wo sie sich aufhielten. Dann wurde ihre Hundestaffel alarmiert und in den Sucheinsatz geschickt.Legendärer Ruf
Und so unglaublich es klingt - Lena hatte in ihrer langen Karriere als Rettungshund nie das Glück, eine vermisste Person zu finden. Auch wenn sie dieses Erfolgserlebnis gerne einmal ausgekostet hätte, ist sie nicht traurig über diese Tatsache. Denn schließlich besaß sie in der Staffel einen legendären Ruf: Wenn sie einmal ein bestimmtes Areal abgesucht und keinen vorgefunden hatte, konnten die Rettungskräfte einen Haken hinter das Suchgebiet machen. Das habe oft viel Zeit und Kraft bei der Suche gespart. Alle 18 Monate musste Lena zum »TÜV«. So nennt sie flapsig die Eignungsprüfung, der sie sich mit ihrer Hundeführerin Julia Tiede unterziehen musste. »Schließlich spiele ich in der Champions-League«, weist sie auf die enormen Anforderungen an Geist und Körper hin, die sie als Rettungshund zu erbringen habe. Und diese Anforderungen sind ihr im fortgeschrittenen Alter immer etwas schwerer gefallen. Sicher, sie sei noch fit und habe jede Menge Erfahrung, aber an die geforderten Höchstleistungen komme sie nicht mehr heran - es sei eben Zeit für den Ruhestand ....Live dabei sein
Wer sich einmal genau anschauen möchte, was die Kollegen von Lena so alles können müssen und wie sie ausgebildet werden, der kann gerne einmal beim wöchentlichen Training vorbei schauen. »Besucher«, schmunzelt Staffelleiter Franz Küpper, »bauen wir gerne in unser Training ein, etwa als vermisste Person.« Vielleicht wird man durch einen Besuch ja selbst mit seinem Hund ein Mitglied der Rettungshundestaffel. Julia Tiede kam jedenfalls so zum DRK: »Eine Bekannte hatte mich mit zum Training genommen.« Wann und wo trainiert wird, erfährt man unter Tel.: 02251/79110 oder 0151/59271000. www.rhs-kall.deMeistgelesen
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