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Von dem ersten Gehalt gab es ein Rennrad

Die Reifen an dem kleinen Fahrrad waren eigentlich immer blank. Denn Christian Dörfler hatte es als Kind immer eilig - weil er fast wieder zu spät in die Schule gekommen wäre. Damals wohnte er noch in Mechernich und drückte sich oft die Nase an der Schaufensterscheibe des Fahrradhändlers platt.

Leisten konnte sich die Familie damals die ausgestellten Rennmaschinen nicht. »Aber von meinem ersten Gehalt«, schmunzelt Chrsitian Dörfler, »habe ich mir mein erstes Rennrad gekauft - nicht in Mechernich, sondern der damaligen Topadresse in der Eifel, Marzi in Engelgau.«

Großer Erfolg

Jahrzehnte später hat der heute in Kall lebende 35-Jährige es geschafft, beim wohl härtesten Amateurradrennen der Welt auf Mallorca einen hervorragenden vierten Platz herauszufahren. Geblieben ist in all den Jahren nicht nur die Faszination für das Radfahren, sondern vor allem für die Mechanik, die solche Rennmaschinen antreibt. Und so sitzt Christian Dörfler auch heute noch auf dem Rad und ist beruflich mittlerweile als Zweiradmechaniker tätig. Alles nicht so selbstverständlich., Denn nach einem einschneidenden Ereignis in seinem Leben war lange nicht sichern, ob er überhaupt noch einmal aufs Rad steigen könnte. »Aber ich habe es geschafft«, sagt Dörfler, der heute in einer Topverfassung ist und für das »Team MINI Düren« fährt. Ob es am erreichten Alter oder dem Erlebten liegt? »Früher«, schmunzelt Christian Dörfler, »waren von den 14.000 Trainingskilometern nicht alle gut, heute habe ich auf jeden einzelnen Kilometer Bock.«

Rennsport

Zum Rennsport ist Dörfler kurz nach dem Kauf seines ersten Rennrades durch Bekannte gekommen, die ihn einfach dazu ermunterten, einmal auf eine Tour mitzukommen. Die ist ihm bis heute im Gedächtnis geblieben ist. »Ich bin da angekommen wie ein Titschfuß«, lacht Dörfler. Und, noch schlimmer: Im Schleidtal bei Bad Münstereifel musste er die Kollegen ziehen lassen. Dieses Erlebnis hielt ihn nicht davon ab, seine erste Rennlizenz für die C-Klasse zu beantragen und zunächst für den RSV Euskirchen zu fahren. »Vielleicht habe ich mir manchmal mit meinem Denken selbst im Weg gestanden«, antwortet Dörfler lächelnd auf die Frage, warum er kein Radprofi geworden ist. Pech kam auch dazu - wie vor ein paar Tagen, als Dörfler beim Rad-Marathon Tannheimer Tal in Österreich bei »Sauwetter« stürzte und sich eine Schultereckgelenksprengung zuzog ...

Spendenaktion

24 Radsportler, 24 Stunden und 240 Runden - das ist ein Projekt, das Christian Dörfler sehr am Herzen liegt und bei dem er dabei sein möchte - wenn es seine Verletzung möglich macht. »Wir Radsportler«, erläutert er, »möchten bei ‚Rad am Ring‘ möglichst viel Geld für beeinträchtigte Menschen sammeln.« ammeln.« Das Prinzip, nach dem die Spenden erstrampelt wollen, ist vergleichbar mit den bekannten Schülerläufen. Alle 24 Radsportler wollen zusammen satte 240 Runden drehen. Die Menschen können die Aktion mit einem Betrag ab einem Cent pro Runde unterstützen. Das wären 2,40 Euro, wenn die 240 Runden geschafft werden. Natürlich kann man auch wesentlich mehr Geld pro Runde springen lassen. Gestartet wird in sechs Staffelteams mit jeweils vier Fahrern. Davon fahren zwei Teams auf der Rennradstrecke, vier Teams auf der Mountain Bike-Strecke. Unterstützt wird ein Projekt für Wohnraum für schwerstbeeinträchtigte Menschen, für die Wohnraum in einer kleinen Wohngruppe mit maximal fünf Personen in familiärer Geborgenheit geschaffen werden soll. Dazu wird in in Bessenich eine Hofanlage umgebaut, in der zudem betreutes Wohnen sowie die Arbeitsprojekte »velodome.de« und »Obst/Gemüsegarten« geschaffen werden. Weitere Informationen und Spendenanmeldungen bis zum 28. Juli im @ Internet www.mra24.de


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