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Suche nach entflogenem Sakerfalken

Hans Theo Krüger, wohnhaft in Satzvey nahe der Schavener Heide, machte am Sonntag, 5. November, eine ungewöhnliche Entdeckung: "Auf dem First unseres Hausdachs ein etwas mehr als bussardgroßer Greifvogel aufhielt. Bei näherem Hinsehen zeigte sich bald, dass der Greif an einem Fuß einen ledernen Riemen und ein Glöckchen trug. Damit war klar, dass es sich um einen in der Falknerei gehaltenen Vogel handelte, der entflogen sein musste."
Nach diesem Sakerfalken wird gesucht. Foto: Krüger

Nach diesem Sakerfalken wird gesucht. Foto: Krüger

Laut krüger schien der Vogel recht fit zu sein und zeigte keinerlei Scheu vor Menschen. Beim Abflug des Vogels wurde die erstaunliche Flügelspannweite sichtbar. Es handelte sich um einen Saker bzw. Sakerfalken (Falco cherrug), eine in Südosteuoropa heimische Greifvogelart, die gerne für die Beizjagd verwendet wird. Der Saker wird auch als Würgfalke bezeichnet. Er betreibt, in geringer Höhe über dem Boden fliegend, die Überraschungsjagd auf Bodentiere sowie auf auffliegende Vögel. 

Herkunft

Auf der Suche nach der Herkunft des Vogels wandte Krüger sich zunächst an das Wildfreigehege Hellenthal, doch dort wurde kein Greifvogel vermisst. Krüger: "Ich kam dann in Kontakt mit Hajo Lehser, der in Zülpich mit großem Engagement eine private Auffangstation für Greifvögel in Not betreut. Lehsers intensive Suche nach dem Vogel in Satzvey verlief jedoch erfolglos, offenbar war dieser bereits weiter geflogen." Nach seiner Einschätzung würde der Greif in den Folgetagen Schwierigkeiten bekommen, seinen Nahrungsbedarf zu decken, und von Hunger getrieben die Nähe von Menschen suchen.

Anrufe

In der Tat erhielt Lehser in den folgenden Tagen zwei Anrufe, zunächst aus Bleibuir, dann aus Kalenberg. In Bleibuir verbrachte der Vogel, ähnlich wie in Satzvey, eine längere Zeit auf einem Hausdach. In Kalenberg saß er vor Tagesanbruch auf einer Fensterbank. In beiden Fällen war er aber bei Lehsers Eintreffen nicht mehr am Beobachtungsort und konnte danach auch nicht mehr ausfindig gemacht werden. Beide Beobachter berichteten, dass der Falke geschwächt ausgesehen habe.

Hilfe benötigt

Er könnte mittlerweile durchaus schon einen kritischen Zustand erreicht haben und dringend Hilfe benötigen. Sollte er nicht in den nächsten Tagen in Betreuung kommen, muss damit gerechnet werden, dass er verendet. Wer den Vogel sieht, sollte sich deshalb mdirekt mit Hajo Lehser in Verbindung setzen, Tel.: 0177/539942.


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