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»Digi-Dada-Kunst« schafft Wandervögel

»Eigentlich«, sagt die Schleidener Künstlerin Maf Räderscheidt, »hat der WochenSpiegel uns zu dem Buch über die Wandervögel inspiriert.«

Dazu muss man wissen, dass Maf Räderscheidt lange Zeit im Schleidener WochenSpiegel nicht nur für das Kunstwerk der Woche zuständig war, sondern auch die passenden Zeilen dazu gedichtet hat. »Daraus«, lacht die Künstlerin, »hat sich geradezu ein Zwang entwickelt.« Will heißen: Wann immer sie mit ihrem Ehepartner und Autor Stephan Everling durch die Eifellandschaft streift, wird fleißig gedichtet und gleichsam Erlebtes vom Wegesrand verarbeitet.

Wandern

Und unterwegs sind die beiden oft, denn sie genießen es, mit ihren Hunden durch die einmalige Landschaft zu wandern, einen kurzen Plausch mit Gleichgesinnten zu halten und nach wenigen Minuten in der frischen Luft abschalten zu können. »Irgendwann«, verrät Stephan Everling, »keimte in uns dann Idee, den lieben Wandervögeln ein Buch zu widmen und ein Denkmal zu setzen.« Wer die beiden kennt, kann erahnen, dass es kein alltägliches Werk werden sollte. »Wir haben eine Kunstform entwickelt, die wir als Digi-Dada-Kunst bezeichnen«, so Maf Räderscheidt, die aus einer Künstlerfamilie stammt, die gerade in der Dada-Bewegung einen sehr großen Namen besaß. Und was verbirgt sich nun hinter »Digi-Dada«? Im Prinzip eine vergnügliche Mischung aus frechen Sprüchen, Zeichnungen, Aquarellen und malerischen Landschaftsfotos.

Dichtkunst & mehr

Doch der Reihe nach: Die Idee war, die Kunst von Maf Räderscheidt und die Fotografen-Leidenschaft des Stephan Everling zu paaren. Und so entstand aus der Fotografie, gemalten Wandervögeln sowie bunten Tier- und Hundegesellen ein bislang noch nicht da gewesener Blick auf die Eifel. »Und der war in der Herstellung gar nicht so einfach«, verrät Stephan Everling. Denn die Kunstwerke von Maf Räderscheidt mussten nicht nur passend geschnitten, sondern auch in die Landschaft bzw. die Fotos eingefügt werden. Da gehört der eine Wandervogel hinter den Busch, der andere kommt auf dem Zaun zu sitzen. Everling: »Und die Figuren mussten natürlich auch ihre eigenen Schatten werfen.« Und so wurden am Ende für jedes Bild zig Ebenen übereinander und zu einer Einheit gebracht.

Wanderweisheiten

Besonderen Spaß hat dem Duo das Dichten der Wanderweisheiten gemacht. Leicht frivol hieß es in den Abendstunden immer: »Wir gehen mal vögeln.« Was nichts anderes bedeutete, als sich bis in die Nacht hinein komische Sprüche einfallen zu lassen. Auch Tochter Rosa war bei der Dichterei mit Feuereifer dabei. »In Sven Nieder haben wir schließlich einen tollen Partner gefunden«, freut sich Maf Räderscheidt. Denn der Angesprochene hatte bei der Verwirklichung des Projekts nicht nur den ein oder anderen wertvollen Tipp parat. Viel wichtiger ist die Tatsache, das Sven Nieder das außergewöhnliche Buch mit seinem Eifelbildverlag letztlich auf den Markt gebracht hat ...


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