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Schweigemarsch durch Schleiden

Das Wetter war fürchterlich. Es regnete ohne Unterlass und die Kerzen, die durch die Schleidener Innenstadt getragen wurden, mussten immer wieder neu entzündet werden.
Im strömenden Regen machten sich Flüchtlinge auf einen Schweigemarsch durch Schleiden. Sie wollten ein Zeichen gegen die Vorkommnisse in Köln setzen.

Im strömenden Regen machten sich Flüchtlinge auf einen Schweigemarsch durch Schleiden. Sie wollten ein Zeichen gegen die Vorkommnisse in Köln setzen.

Trotz all dieser Widrigkeiten ließen sich rund 30 Flüchtlinge nicht davon abhalten, ihren Schweigemarsch durch die Schleidener Innenstadt anzutreten. Unter dem Motto »Herz zeigen – Hand reichen – Fuß fassen« wollten sie ein Zeichen setzen. »Wir verurteilen die abscheulichen Taten, die an Silvester am Kölner Hauptbahnhof und andernorts begangen wurden. Die Täter sind Kriminelle und müssen bestraft werden«, erklärten die Flüchtlinge, die gemeinsam mit dem Schleidener Flüchtlingshilfevereins Regenbogen kurzfristig zu dem Schweigemarsch aufgerufen hatten. Um Solidarität mit den Frauen, die an Silvester beleidigt oder misshandelt wurden, zu zeigen, habe man sich versammelt. »Wir wollen gemeinsam ein Zeichen gegen Frauenverachtung und für Menschlichkeit setzen. Frauen sind ein Teil dieser Gesellschaft. Ein Leben ohne Angst vor Übergriffen muss in einem zivilisierten Land selbstverständlich sein«, umschrieb Dr. Harry Kunz als Sprecher von »Regenbogen« die Motivation. Die vielen Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern, die derzeit in Schleiden und Umgebung untergebracht sind, seien dankbar für die freundliche Aufnahme und Unterstützung und erlebten Deutschland als ein gastfreundliches Land, das bisher auch gegenüber Flüchtlingen Menschlichkeit und Respekt zeige. Die Beteiligung aus der Bevölkerung fiel eher übersichtlich aus - was auch am kurzfristigen Termin und dem scheußlichen Wetter gelegen haben könnte.


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