Zülpicher Möhnen ließen sich nicht bestechen
Beamter wolle er sich nicht nennen, meinte Hürtgen verschmitzt, die Obermöhne wusste auch warum: „Beamte bewegen sich doch nicht“. Sie nahm auch gleich den Bürgermeister und Citybus auf die Schippe, „der fährt ja 23 Mal durch die Gegend und da sitzt keiner drin jetzt. Jetzt ist der Fahrer hier, hat keine Leute und er hat ja auch keinen Bus“. Traditionell führte Horst Wachendorf, Präsident der Prinzengarde, durch den jecken Vormittag. Gemeinsam mit der Stadt veranstaltet die KG jährlich den Weiberdonnerstag samt Rathaussturm durch die Möhnen und karnevalistischem Programm. Marga Müller beschwerte sich: „Wir kommen nicht mehr ins Rathaus rein, das ist abgeschlossen“. Wachendorf hielt dagegen, denn die Veranstaltung finde draußen statt, damit die Verwaltungsangestellte auch mal raus und ein bisschen Farbe bekämen. Nach vielen Bützchen und gegenseitiger Ordensüberreichung hatte Bürgermeister Hürtgen noch eine Überraschung parat: Er lade die Möhnen zu sich nach Vettweiß in den Garten ein, um zu feiern. Er habe dieses Jahr schließlich einen runden Geburtstag. Dass wollen die Möhnen sich natürlich nicht entgehen lassen, „kauf‘ schon mal genug zu trinken ein“, freute sich Marga Müller über die Einladung. Zahlreiche römerstädtische Jecken waren in den Rathausinnenhof gekommen, um sich das närrische Treiben auf der Bühne nicht entgehen zu lassen. Nachdem die Möhnen mit dem großen Rathausschlüssel die Bühne verlassen hatten, waren die Tollitäten aus der Stadt und den umliegenden Orten an der Reihe und stellten sich den Jecken vor. Gemeinsam feierten die Zülpicher Narren den Beginn des Straßenkarnevals.