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Demographie und der ländliche Raum

Ist der ländliche Raum für Jugendliche überhaupt attraktiv? Müssen Seniorinnen und Senioren in größere Städte ziehen, um im Alter ärztlich versorgt zu sein? Fragen, die im Rahmen eines Demographietages der VG Maifeld gestellt und diskutiert wurden.
Im Rahmen von Podiumsdiskussionen wurden Ansätze für die Senioren- und die Jugendarbeit in Zeiten des demographischen Wandels vorgestellt.

Im Rahmen von Podiumsdiskussionen wurden Ansätze für die Senioren- und die Jugendarbeit in Zeiten des demographischen Wandels vorgestellt.

Die Jugendlichen werden weniger und die Älteren immer mehr. Diese Entwicklung beschreibt die demographische Herausforderung zwar recht einfach, aber auch treffend. Die Anforderungen an das Lebens- und Wohnumfeld sind dabei zum Teil deckungsgleich. Für beide Gruppen ist Mobilität wichtig, die der Öffentliche Personennahverkehr nicht leisten kann. Mit dem Maifelder Jugendtaxi und dem Seniorentaxi seien, so Marc Battenfeld, Demografiebeauftragter der VG Maifeld, zwei Möglichkeiten geschaffen worden, die auch angenommen werden. Für die Jugend gehe es aber auch um Wertschätzung. Das ist ein Ergebnis einer Befragungsaktion unter Jugendlichen der Jahrgänge 1998, 2000 und 2002. Auch wenn hier Forderungen nach schnellem Internet ganz oben stehen, sei ganz klar, dass die Jugendlichen dem persönlichen Kontakt einen höheren Stellenwert als dem über soziale Medien einräumen. Dass dabei die Familie eine besondere Rolle spielt, ist ebenfalls eine eindeutige Aussage der Befragung. Die Diplom-Pädagoginnen Nadine Neckenich und Katharina Machno vom JuX-Team der VG Maifeld, Elisabeth Zenner von der kirchlichen Jugendarbeit und Elisa Ternes vom Jugendbeirat stellten im Rahmen einer Podiumsdiskussion ihre Angebote und Lösungsansätze für einen attraktiven ländlichen Raum vor. Und das heißt, dass es die Jugend beispielsweise nach einer Hochschul-Ausbildung auch wieder zurück auf das Maifeld zieht. Für die ältere Generation geht es vielmehr um das Bleiben im gewohnten Umfeld. Dafür stehen die Punkte Mobilität, Wohnen und ärztliche Versorgung im Fokus. Gerade Letzteres wird als existentiell angesehen. Zurzeit gibt es auf dem Maifeld acht Hausarztpraxen und 12,5 Ärzte. Der jüngste Hausarzt der VG ist Dr. Hans-Peter Simon (48) - fast alle anderen stehen kurz vor dem Eintritt ins Rentenalter. Mit einer individuellen finanziellen Förderung von Ärzten bereits in der Weiterbildungsphase der Facharztausbildung, der Praxisübernahme bis hin zur Förderung von Praxismodernisierungen der momentan noch praktizierenden Ärzte reicht das Programm der Verbandsgemeinde, mit dem sich die Verantwortlichen einen Erhalt der Ärzteversorgung erhoffen. Zudem wurden die Einrichtung von Altentagesstätten und Tagespflegestätten in der VG angeregt. Dass die Älteren da bleiben wollen, wo sie ihr Leben lang verbracht haben, kam dabei immer wieder deutlich zum Ausdruck, denn einen alten Baum verpflanzt man nicht mehr. Foto: VG Maifeld www.maifeld.de


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