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Geld lag auf der Straße: Ehrliche Finder

Hand aufs Herz: Hätten Sie auch so gehandelt wie diese ehrlichen Finder? Syrische Kriegsflüchtlinge finden Geldscheine auf der Straße und bringen diese schnurstracks zur Polizei.
Die syrischen Kriegsflüchtlinge Adnid A. (41), Ibrahim Ch. (26) und Omar A. (37) fanden einen größeren Geldbetrag auf der Straße vor der Volksbank. Die drei Männer, die als anerkannte Flüchtlinge in Mayen leben, brachten das Geld sofort zur Polizei. Die Beamten lobten die Ehrlichkeit der Finder.

Die syrischen Kriegsflüchtlinge Adnid A. (41), Ibrahim Ch. (26) und Omar A. (37) fanden einen größeren Geldbetrag auf der Straße vor der Volksbank. Die drei Männer, die als anerkannte Flüchtlinge in Mayen leben, brachten das Geld sofort zur Polizei. Die Beamten lobten die Ehrlichkeit der Finder.

Vergangene Woche in Mayen. Der syrische Kriegsflüchtling Ibrahim Ch. (26) ist gemeinsam mit seinen beiden Freunden Omar A. (37) und Adnid A. (41), beide ebenfalls Flüchtlinge, in der Stadt unterwegs. Sie unterhalten sich über ihren Deutschkurs, diskutieren »über alles Mögliche«. Als sie in der St. Veit-Straße sind, stoppt Ibarhim Ch. plötzlich: "Auf der Straße, vor einer Bank lagen mehrere Geldscheine". Sofort heben die Männer die Scheine auf. "Die sind echt", freut sich Omar A. mit einem zweistelligen Geldbetrag in der Hand. Die drei Männer ziehen nun aber nicht in die nächste Kneipe, um den "Fund" zu verjubeln, sondern schnurstracks zur Mayener Polizeiinspektion in der Rosengasse. Dort registrieren die Beamten exakt um 18.50 Uhr das Trio. Die Polizisten vermerken den Fund in einem Protokoll und danken den Flüchtlingen für ihre Mithilfe. Der Geldbetrag wird nun von der Mayener Polizei an das städtische Fundamt weitergegeben, wo sich derjenige melden kann, der die Geldscheine in der Stadt verloren hat. Für Ibarhim Ch., der aus dem syrischen Hasaka, rund 85 Kilometer von der türkischen Grenze stammt, war sofort klar, dass das Geld abgegeben wird. "Mir haben so viele Menschen hier in Mayen und in Deutschland geholfen. Nun konnte ich einmal helfen", so der studierte Lehrer, der vor einem Jahr nach Mayen kam. Und fügt hinzu: "Das Geld war uns nicht und deshalb war es klar, dass wir es zur Polizei bringen." Bei der Polizei freut man sich über die Ehrlichkeit der drei Syrer. Alban Häusler, Stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Mayen: "Es freut uns, das Menschen die auch wenig haben, unabhängig ob es Flüchtlinge oder Einheimische sind, etwas abgeben". Der Kommentar von Mario Zender "Ehrlich währt am längsten". Dieses alte Sprichwort hat mir meine Mutter bereits seit frühester Kindheit immer wieder verdeutlicht. Die drei syrischen Kriegsflüchtlinge, die in Mayen einen größeren Geldbetrag gefunden und diesen bei der Polizei abgegeben haben, handelten auch danach. Beschämend ist in diesem Zusammenhang, wie manche unserer »Mitbürger«, auch in einem solchen Fall Missgunst und Unfrieden stiften. Als wir auf unserer Facebook-Seite, die von der Polizei herausgegeben Meldung veröffentlichten, entstand eine Diskussion über die Echtheit. Einer sprach sogar davon, dass es sich dabei um bewusst gestreute "Falschmeldungen" handele. Es handelte sich natürlich nicht um eine Falschmeldung. Allerdings erkennt man, wie perfide und hinterhältig manche Menschen agieren, um ihren Hass gegen Ausländer zu schüren. Leider fallen viel zu viele Menschen auf solche Unverbesserliche aus der rechten Ecke herein, wie auch die Wahl in Berlin am vergangenen Wochenende zeigte. Deshalb ist es nun wichtiger denn je solchen Hasssprüchen entgegen zu treten. Ibrahim Ch., einer der drei Syrer, die in Mayen auf offener Straße das Geld gefunden hatten, hat es auf den Punkt gebracht, als ich ihn auf solche Typen ansprach: "Es gibt bei uns gute und schlechte Menschen, wie bei Euch". Mail an den Autor mzender@weiss-verlag.de Foto: Zender


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