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"M.Butterfly" feierte Premiere

Mit dem Schauspiel »M. Butterfly« macht der scheidende Intendant Peter Nüesch den Zuschauern und sich selbst ein Abschiedsgeschenk.

Peter Nüesch nahm die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Reise zwischen West und Ost, der Oper »Madame Butterfly« und dem Schauspiel »M. Butterfly« als Hauptdarsteller, Regisseur und Erzähler. Als eine Art »Abschiedsgeschenk« des scheidenden Intendanten an sein Mayener Publikum serviert er das Stück aus der Feder von David Henry Wang, das auf einer wahren Begebenheit, einem Spionageskandal, der in den 80er Jahren auffliegt, beruht. Damit kommen die Theaterfreunde, die Nüesch als Regisseur und Darsteller in den vergangenen zehn Jahren zu schätzen lernten, noch einmal in den Genuss des großartigen Mimen. Seine großen Rollen kommen dem Zuschauer in den Sinn - Conferencier in »Cabaret«, Richter Adam im »Zerbrochenen Krug«, »Hauptmann von Köpenick«, George in »Wer hat Angst vor Virginia Woolf«, oder im letzten Jahr als Mozarts Gegenspieler Antonio Salieri. Mit all diesen Rollen hat er sich ein Denkmal gesetzt. Sollte die letzte Rolle in Mayen jetzt seine größte Herausforderung sein? Sein Anspruch war - wie er es selbst einmal formulierte - »eines Tages wirst Du selber die Rolle des Diplomaten Gallimard spielen und du wirst sie begeistern, wie es der Schauspieler auf der Broadway-Bühne getan hat«. Die Zuschauer werden in jeder Szene gefordert, müssen sie doch zwischen den verschiedenen Handlungsebenen hin- und herswitchen. Die Burg wird als Bühne in voller Höhe genutzt und die liebevoll gestalteten Bühnenbilder machen die Spielorte deutlich. Die Geschichte führt nach Peking im Jahr 1964, kurz vor Beginn der chinesischen Kulturrevolution. Der französische Diplomat René Galimard (Peter Nüesch) ist bei einer Aufführung von Giacomo Puccinis »Madame Butterfly« von der liebreizenden »Sängerin« Song Liling (Jan Liem) fasziniert. Um seiner »Geliebten nahe zu sein, setzt der Vize-Konsul seine gesamte Existenz aufs Spiel. Es geht bei »M. Butterfly« um mehr als auf das Aufeinanderprallen der westlichen und östlichen Kultur, es geht um die Unmöglichkeit einen anderen Menschen wirklich zu kennen, was Nüesch eindrucksvoll herausarbeitete. Mit Nüesch als Gallimard und Jan Liem in der Rolle der Song Liling treffen zwei leidenschaftliche Schauspieler aufeinander, die in ihren überaus anspruchsvollen Rollen perfekt miteinander interagieren. Die Zuschauer erwarteten einen Peter Nüesch, der noch einmal alles gab, um in bester Erinnerung zu bleiben. Ob ihm das mit »M. Butterfly« gelang, müssen sie selbst entscheiden. Wer neugierig geworden ist, sollte sich seine Karten sichern. Bis zum 24. Augst finden noch 28 Vorstellungen statt. Tickets: Bell Regional, Touristikcenter, Telefon 0 26 51 / 49 49 42, tickets@touristik center-mayen.de www.mayen.de Fotos: Seydel


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