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»Rock am Ring«: Gibt es Ticket-Geld zurück?

#rar2016-refund Community heißt die Facebookgruppe, die momentan für Furore im sozialen Netzwerk sorgt. Aktuell hat die Gruppe über 760 Mitglieder und fordert geschlossen eine Teilrückerstattung des Rock am Ring-Ticketpreises. Die Initiatoren der Community kommen aus dem Raum Mayen, wollen vorerst aber anonym bleiben.

Das Festival »Rock am Ring« ist vor rund zwei Wochen förmlich ins Wasser gefallen: Die Besucher versanken im Schlamm, ein Blitzeinschlag verletzte mehrere Personen schwer, der Festivalsonntag wurde von den Behörden abgebrochen. Entsprechend enttäuscht sind viele Ringrocker und möchten nun Geld für ihre Tickets zurück. Zu diesen gehört unter anderem auch ein Mayener, der die geschlossene Facebookgruppe »#rar2016-refund« gemeinsam mit einem Freund betreut. »Wir waren eine größere Gruppe (acht Leute) aus dem Raum Mayen, die zusammen das Festival besucht haben. (...)Am nächsten Tag entnahmen wir dann der Presse, dass Herr Lieberberg keine Chance für eine Erstattung sehe. Aus juristischer Sicht war uns klar, dass dies so nicht richtig ist«, erklärt er die Gründe für die Initiative. Gemeinsam mit seinem Freund, einem Volljuristen, eröffnete er deshalb die Facebookgruppe, der sich innerhalb kürzester Zeit knapp 800 Follower anschließen. In der Gruppe diskutieren die Mitglieder ihr gemeinsames Vorgehen: Sie haben bereits ein Musterformular entwickelt, in dem sie die »Marek Lieberberg Konzertagentur« zur Rückerstattung des Ticketpreises auffordern. In dem Schreiben heißt es: »Ich war Besucher des Festivals Rock am Ring 2016, das aufgrund der Untersagungsverfügung der Verbandsgemeinde Mendig vorzeitig beendet wurde. Dadurch ist die weitere Durchführung unmöglich geworden. Deswegen sind Sie zur teilweisen Rückabwicklung verpflichtet.« Weiter heißt es: »Im Einzelnen fordere ich Sie auf, die Abwicklung wie folgt vorzunehmen«. »Rock am Ring«-Besucher können dann in dem Formular ein Kreuz setzen und entweder 66 oder 50 Prozent des Ticketpreises zurückfordern. Auf diese Prozentsätze kommt der Initiator der Gruppe, weil 66 Prozent »die maximale Höhe der Erstattung darstellt« und 50 Prozent »als die Untergrenze einer unter den gegebenen Voraussetzungen hinnehmbaren Rückerstattung« von dem Gruppengründer angesehen werden. Ihnen geht es übrigens nach eigener Aussage nicht ums Geld: »Ziel ist es den Festivalbesuchern unterstützend zu helfen, die möglicherweise sonst nicht wüssten, wie in diesem Fall an den Veranstalter heranzutreten ist. Von der Forderung an die »Marek Lieberberg Konzertagentur möchten wir nichts anteilig erhalten - sie geht zu 100 Prozent an die Festivalbesucher, die die Forderung stellen.« Auch für die Daten der Nutzer interessieren sich die Initiatoren der Gruppe nicht: »Wir sind beide keine Anwälte und wollen auch keine Mandanten. Es ist ein reines Freizeitprojekt und soll Festivalbesuchern helfen. Mit dem Formular wenden sie sich direkt an die »Marek Lieberberg Konzertagentur«, wir bekommen die persönlichen Daten der Festivalbesucher, die das Formular nutzen, nicht zu sehen«, erklären sie auf WochenSpiegel-Anfrage. Das eine Teilrückerstattung des Ticketpreises gar nicht so unwahrscheinlich ist, zeigt das Statement des Frankfurter Konzertveranstalters Marek Lieberberg, das dem Initiator der Gruppe vorliegt und in der Facebookgruppe veröffentlicht wurde. »Sie können sich vorstellen, wie traurig uns das gestimmt hat, insbesondere weil wir, die Technik und alle Gruppen spielbereit waren. Im Vordergrund stand jedoch die Sicherheit aller Gäste. Dagegen prüfen wir derzeit ernsthaft mit allen Beteiligten die Erstattung eines Teilbetrages des Ticketpreises«, so die Agentur. »Wir kommen so schnell wie möglich mit einer konkreten Information zurück und bitten Sie um etwas Geduld«, heißt es weiter. Bericht folgt.


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