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Miteinander und Füreinander in Europa

Internationale Jugendbegegnungen sind seit Jahren fester Bestandteil des Jahresprogrammes der katholischen Jugend im Dekanat Simmern-Kastellaun. Erstmals fand sie dieses Jahr in Kroatien statt, an der Jugendliche aus dem Hunsrück, aus Marijampole in Litauen, aus Budapest und aus dem Bistum Sibenik teilnahmen. In einem gemeinsamen Zeltlager in Prvic, einer in der Adria gelegenen kleinen Insel, erlebten die Teilnehmer unvergessliche Tage. Kennzeichnend waren die vielen Begegnungen mit den Einheimischen.

„Wir haben zusammen gefeiert, getanzt und gesungen“, so fasste Mara Fieweger aus Kastellaun, die zehn Tage zusammen. Mit dem Flugzeug vom Flughafen Frankfurt-Hahn waren 20 Jugendliche aus dem Hunsrück  mit ihren Betreuern Clemens und Elisabeth Fey, sowie Markus Koch nach Zadar aufgebrochen. Dort wurden sie von Don Ante, dem Pfarrer von Vrpolje am Flughafen empfangen: „Es ist zur Zeit sehr heiß in Kroatien, daher haben wir momentan auch viele Waldbrände“. Der perfekt deutsch sprechende Priester ist in Frankfurt aufgewachsen und kennt daher die Gegend aus der die jugendlichen Teilnehmer kommen, sehr gut. So gestalteten die Jugendlichen eine Rosenkranzandacht in einem Seniorenheim in Sibenik mit geistlichen Liedern aus ihren Heimatländern mit. Aber auch ein Unterhaltungsprogramm wurde dargeboten. Die Bewohner waren sichtlich erfreut über die Abwechslung in ihrem oft eintönigen Alltag, einige bedankten sich spontan ebenfalls mit musikalischen Darbietungen. Zu einem gemeinsamen Fest in der Pfarrei Maria Himmelfahrt in Vrpolje waren die Teilnehmer eingeladen. Dort berichteten, anstelle einer Predigt, die Teilnehmer von einer am Tage zuvor durchgeführten spirituellen Einheit auf der Insel Prvic. Auch der kroatische Unabhängigkeitskrieg gegen Serbien mitten der neunziger Jahre und die Zeit im Sozialismus war ein wichtiges Thema der gemeinsamen Jugendbegegnung: „Die schrecklichen Kriegsbilder aus den Unabhängigkeitskriegen im ehemaligen Jugoslawien sind für uns ältere immer noch präsent. Die Jugendlichen wissen aber kaum was über die damalige Zeit“, so Diakon Clemens Fey. So waren die Jugendlichen insbesondere von einem Zeitzeugenbericht eines ehemaligen Soldaten sehr beeindruckt, der sichtlich bewegt von seiner Vergangenheit berichtete. Dieser war als Sohn atheistischer Eltern in der Zeit des Kommunismus aufgewachsen und war auch verantwortlich für die Unterdrückung von Mitmenschen, die ihren katholischen Glauben lebten und auch den Sonntagsgottesdienst besuchten. Ein Schlüsselerlebnis war, als er im Krieg für Kroatien kämpfte, als er sah wie sich kroatische Soldaten vor dem Essen bekreuzigten. Von da an hat er sich mit dem Glauben beschäftigt und kam zur Überzeugung, dass es einen Gott gibt. Daher hat er sich auch 1998 taufen lassen. Charakteristisch für diese Jugendbegegnung war auch das gemeinsame Kochen. Jugendliche aus den vier Nationen bereiteten die Mahlzeiten vor. So lernten die Teilnehmer auch das ungarische Nationalgericht Letschi kennen. Auch im nächsten Jahr wird wieder eine Jugendbegegnungsmaßnahme durchgeführt. Neben gemeinsamen Tagen im Hunsrück, an der die ausländischen Gäste in Gastfamilien untergebracht werden, soll es auch ein gemeinsames Zeltlager in Mecklenburg-Vorpommern geben. Mehr Informationen gibt es bei Diakon Clemens Fey unter 0 65 43 / 20 20.


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