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Kita Pappelweg: 95 Kinder müssen in Container umziehen

Damit die umfangreichen Sanierungsarbeiten wegen des Wasserschadens den Kita-Alltag nicht weiter beeinträchtigen, planen Gewobau und Stadtjugendamt einen Umzug des gesamten Betriebes der Kita Pappelweg in Wohncontainer.
Der Kindergarten Pappelweg in Bad Kreuznach muss wegen eines Wasserschadens umfangreich saniert werden.

Der Kindergarten Pappelweg in Bad Kreuznach muss wegen eines Wasserschadens umfangreich saniert werden.

Der dauerhafte Betrieb des Kindergartens im Pappelweg ist nach Auffassung aller beteiligten Sachverständigen und der Verwaltung aus derzeitiger Sicht nicht im Gebäude selbst aufrecht zu erhalten. Stattdessen werden die Kinder – derzeit besuchen 95 Jungen und Mädchen die Kindertagesstätte – in einigen Wochen voraussichtlich in Module umziehen. Diese Module stehen dann auf einem Teilgrundstück oberhalb des Kindergartens, das als Erweiterungs- und Spielfläche bereits in Besitz der Gewobau ist.  So können die Kinder wenigstens die Außenanlagen der Kita nutzen.

Kindergarten im Pappelweg: Umzug in Module geplant

Auch Gewobau-Architekt Jens Zimmermann favorisiert den Umzug der Kindergartengruppen und Sanitär- und Gemeinschaftsräume in Module, die gegebenenfalls zweistöckig in unmittelbarer Nachbarschaft der Kita errichtet werden könnten. „Diese Modulkita funktioniert dann komplett autark und ist vorrübergehend die beste Lösung für den Betriebsablauf des Kindergartens. Die Immobilie selbst würde dann geschlossen, Möbel und Gegenstände, die für den Interimsbetrieb nicht mit umzögen, könnten in den nicht kontaminierten Räumen weiterhin gelagert bleiben." Baurechtlich habe das Bauamt der Stadt bereits grünes Licht für diese Lösung gegeben. „Ich bedauere sehr, dass es zu dieser Situation in dem gerade erst neu bezogenen Gebäude gekommen ist. Die Einrichtung befindet sich noch in der Aufbauphase und muss jetzt leider schon für einige Monate wieder ausziehen“, nimmt Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Heike Kaster-Meurer Stellung zum Schadensfall. „Das ist eine große Belastung für die betroffenen Eltern und Kinder, aber insbesondere auch für das dort tätige Personal. Mit der Ersatzlösung können wir zumindest die Betreuung an der gewohnten Stelle anbieten."

Gebäudeschaden durch nicht angeschlossenen Siphon verursacht

Die Gewobau ist Bauträgerin und Verpächterin der Immobilie. Seit Eröffnung der Kita Pappelweg in 2018 hat sie das Gebäude an die Stadt Bad Kreuznach vermietet. Alle gemeinsam arbeiteten mit Hochdruck daran, den Schadensfall möglichst zeitnah in einem Rutsch zu beheben. „Ich wünsche mir, dass die Routine im Kindergartenablauf schnellstmöglich wieder einkehrt“, sagte Seeger. Voraussichtlich dauere die Sanierung des Gebäudes ein halbes bis dreiviertel Jahr. „Wir gehen damit professionell um und haben alle möglichen Optionen zum Erhalt des Kitabetriebs während der Sanierung durchgespielt,“ erläutert Seeger den derzeitigen Sachstand aus baulicher Sicht. Der Kleinkinderbereich im linken Flügel des Gebäudes, wo der Schaden vorrangig aufgetreten war, sei bereits entkernt und von Schimmelspuren befreit worden.

Zweiter Wasserschaden nicht auszuschließen

Der Hauptschaden im linken Flügel des Kindergartens wurde den Untersuchungen zufolge durch einen nicht angeschlossenen Siphon unterhalb der Bodenplatte einer wenig genutzten Dusche ausgelöst. Erst nach längerer Zeit war bemerkt worden, dass das Wasser der Dusche ungehindert in den Boden sickern konnte. Die Vermutung, die ausführende Sanitärfirma habe einen Fehler gemacht, habe sich nicht bestätigt. Auch hier werde weiter nachgeforscht. Interessante Ergebnisse lieferte laut Gewobau die Beprobung des rechten Gebäudeflügels: Die Räume, die direkt an die große Eingangshalle angrenzen, sind vom ursprünglichen Wasserschaden betroffen, dann wurden in weiteren Räumen keine befallenen Proben entdeckt. Erst am Ende des Ganges, unweit des Lagerraums und der Küche, wurden die Proben wieder auffällig. Die Sachverständigen schließen demnach einen zweiten Wasserschaden nicht aus. Dieser könnte aber auch durch eine bereits vorhandene Pfütze unterhalb der Bodenplatte entstanden sein, oder es sei aktuell ein Leitungsrohr geplatzt. Dies werde jetzt mit der gleichen Akribie wie zuvor im linken Flügel untersucht, unter anderem wurden bereits Lecktage-Ortung veranlasst und mit dem Anlegen eines Feuchtekatasters begonnen. Kosten entstehen der Gewobau durch den Schadensfall selbst nicht. Die Gutachter werten den Schaden als Versicherungsfall. Nach derzeitigem Stand wird die Sanierung des Neubaus eine Summe im sechsstelligen Bereich kosten. Hinzu kommen die Kosten für die Containerlösung. Die Eltern der Kindergartenkinder wurden vom Stadtjugendamt, der Kindergartenleitung und der Gewobau am Mittwochabend über den Stand der Sanierungen und der notwendigen Maßnahmen informiert und werden weiterhin über alle Schritte zeitnah unterrichtet.


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