Karbach bleibt nach 2:2 in Völklingen an der Tabellenspitze

Von Arno Boes Der SV Röchling Völklingen hat schon bessere Fußballzeiten erlebt und wohl auch sein Stadion, das über 4000 Zuschauern Platz bietet, davon rund 600 sogar ein Dach über dem Kopf. Die gut 350, die sich zum Spitzenspiel der Oberliga einfanden, sahen ein von der ersten bis zur letzten Minute umkämpftes Spiel. Auf beiden Seiten gab es auch einige Härten und Nickeligkeiten, an denen der Schiedsrichter Ingo Hess seinen Anteil hatte. Lange zögerte er, bis er zu gelben Karten griff, zudem wurde er von seinen zeitweise überforderten Assistenten an der Linie wenig unterstütz. Ein langer Einwurf von Tim Puttkammer leitete die erste gefährliche Situation vor dem Völklinger Tor ein. Der Ball kam zu Oscar Feilberg, der aus kurzer Entfernung abzog. Torwart Buhl im heimischen Tor konnte den Ball nur wieder in Richtung des Schützen abprallen lassen, Feilberg drückte dann das Leder mit der Hüfte zur 0:1-Führung für die Gäste über die Linie. Zehn Minuten Später trafen die Völklinger das Tor, der Treffer wurde aber wegen Abseitsstellung nicht anerkannt. In der 29. Minute erhielten die Gastgeber einen Freistoß kurz vor dem Strafraum zugesprochen, der Ball wurde aber von der Karbacher Mauer abgewehrt. In der 34. Minute allerdings fanden sich Lücken in der Karbacher Abwehr und die nutzte Völklingen zum Ausgleichstreffer. Und mit einem Doppelschlag drehten die Saarländer zwischenzeitlich das Spiel. In der 36. Minute ging ein Distanzschuss auf das Karbacher Tor, wurde von einem Völklinger noch abgefälscht, so dass er unhaltbar für Torwart Florian Bauer rechts oben ins Eck zur 2:1-Führung für Völklingen ging. Bauer wurde auch in der zweiten Halbzeit mehrfach geprüft, hielt aber seinen Kasten auch in kniffeligen Situationen sauber. Nach fast einer Stunde Spielzeit startete Tobias Jakobs einen seiner inzwischen bekannten Sturmläufe auf der rechten Angriffsseite der Karbacher. Sein Pass kam direkt auf Oscar Feilberg im Strafraum, der aber bei der Ballannahme klar von der Völklinger Abwehr von den Beinen geholt wurde. Schiedsrichter Hess zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt, seitens der Völklinger kamen auch keine Proteste. Sören Klapper trat an und setzte den Ball mit einem harten Schuss rechts oben in das Völklinger Tor. Der Ausgleich zum 2:2 war für Karbach, die frisch motiviert aus der Kabine zurückkamen, völlig verdient. Beide Mannschaften kämpften in der letzten halben Stunde, um doch noch die möglichen drei Punkte einzufahren. Völklingen versuchte alles, auch mit versteckten Fouls, aber die Karbacher ließen sich nicht provozieren und hielten mit der gesamten Mannschaft dagegen. Co-Trainer Thomas Klasen, der erneut Torsten Schmidt vertrat, wechselte am Ende defensiv ein, um das Unentschieden und den Auswärtspunkt unter allen Umständen festzuhalten. Schmidt befand sich übrigens während des Spiels auf der Rückfahrt aus seinem Urlaub und war über Handy ständig mit FCK-Präsident Daniel Bernd verbunden. Am Dienstag beim Pokalspiel sitz Schmidt wieder auf der Karbacher Bank. „Wir werden wohl eine sehr angenehme Rückfahrt haben“, meinte Klaus Ohnesorge, der als Co- und Torwarttrainer den FC Karbach auf der Pressekonferenz vertrat. „Wir hatten uns ein Ziel vorgenommen und das auch mit dem Auswärtspunkt erreicht. Hier in Völklingen werden nicht viele Mannschaften gegen die starken Hausherren Punkte holen, wir haben es zumindest heute geschafft und bleiben damit an der Spitze der Tabelle. Damit sind wir rundum zufrieden.“ Was die Analyse des Spiels angeht, sah es sein gegenüber Günter Erhard fast deckungsgleich, auch wenn er als Coach der Heimmannschaft mit dem Ausgang weniger zufrieden war: „Beide Mannschaften haben gekämpft, Karbach hat auch nach dem Rückstand nicht aufgegeben. Insofern ist das Ergebnis in Ordnung, auch wenn ich gerne die drei Punkte hierbehalten hätte.“ Am kommenden Samstag erwarten die Hunsrücker um 17 Uhr den SV Gonsenheim aus Mainz auf dem Quintinsberg.  Die Mainzer waren in der vorigen Saison an gleicher Stelle der erste Gegner der Karbacher in der Oberliga. Auch wegen der Nervosität des damaligen Aufsteigers holten die Gonsenheimer einen Sieg heraus. Diesmal wird es der Tabellenführer Karbach seinen Gästen sicher nicht so leichtmachen.