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Karbach: Fehlstart ins Oberliga-Jahr

Das hatten sich Mannschaft, Trainer und Fans in Karbach sicher etwas anders vorgestellt: Mit einer glatten 1:4-Niederlage starteten die Blau-Weißen auf dem Quintinsberg in das Oberliga-Jahr 2017. Und der Sieg des SVR Völklingen ging auch in dieser Höhe vollauf in Ordnung.
Die robuste Abwehr um Torwart Stelletta machte fast alle Karbacher Angriffsbemühungen im Spiel gegen den SV Röchling Völklingen zunichte. Am Ende stand es für die Gäste verdient 1:4. Foto: Arno Boes

Die robuste Abwehr um Torwart Stelletta machte fast alle Karbacher Angriffsbemühungen im Spiel gegen den SV Röchling Völklingen zunichte. Am Ende stand es für die Gäste verdient 1:4. Foto: Arno Boes

von Arno Boes Die erste Hiobsbotschaft kam gleich vor dem Spiel: Julian Hohns musste mit Grippe passen und da auch David Eberhardt mit einer langwierigen Verletzung nicht einsatzfähig ist, fehlten Trainer Torsten Schmidt in der Abwehr die großgewachsenen Recken, um vor allem bei hohen Bällen für Entlastung zu sorgen. Lukas Klapper und Yannick Rinker kämpften hinten um jeden Ball, unter dem Strich waren sie aber den auch körperlich robusten Völklinger Stürmern auf Dauer nicht gewachsen. Und da die Saarländer selber in ihrer Abwehr gut aufgestellt waren, kamen die Karbacher Stürmer nur selten zum Zuge. „Ich bin überrascht von meiner Mannschaft“, meinte Trainer Günter Ehrhardt in der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Sie hat gut gekämpft und den Vorsprung durch die frühen Tore gut verteidigt. Gegen einen direkten Konkurrenten in der Liga war das ein wichtiger Erfolg für uns.“ Zunächst sah es noch für die Hausherren nach einem guten Start aus. Tobias Jakobs und Maxi Junk hatten in der ersten Viertelstunde gute Chancen, die Bälle gingen aber knapp neben das Tor. In der 17. Minute setzten sich die Gäste nach einem Freistoß energisch vor dem Karbacher Tor durch, Kapitän Rouven Weber schoss aus kurzer Entfernung zur 1:0-Führung ein. Unfreiwillige Hilfe leistete Karbachs Matthias Fischer zum 0:2 der Saarländer. Eine Rückgabe nahe der Mittellinie war etwas zu scharf geschossen, der Ball wurde immer länger und kam so zum Völklinger Dausend, der vom Karbacher Torwart Lukas Schmitt nur noch per Foul im Strafraum gestoppt werden konnte. Den fälligen Strafstoß verwandelten die Gäste in der 22. Minute. Die zeigten sich nun angesichts der Karbacher Schwächen hoch motiviert und in der 26. Minute trugen sie eine gut gemachte Angriffskombination vor, gegen die Karbach kein Mittel entgegensetzen konnte. Das 0:3 war die Folge und damit eine Art Vorentscheidung gefallen. Den Rest der ersten Spielhälfte wogte die Partie hin und her, zwingende Chancen sahen die knapp 340 Zuschauer aber nicht mehr. Diese Zahl war für Trainer Torsten Schmidt der Motivator in der Halbzeit-Ansprache an seine Mannschaft: „Wir haben nichts mehr zu verlieren und könnten uns jetzt schonen für das Pokalspiel am Dienstag in Trier-Tarforst. Aber da draußen stehen über 300 Leute, fast alle Vereine der Oberliga wären froh, wenn sie bei den Spielen auch so viele Fans rund um den Platz hätten. Also wird jetzt auch im zweiten Durchgang gekämpft, wir sind es den Zuschauern schuldig.“ Gesagt-getan! Mit grimmig-entschlossenem Gesicht führte Kapitän Maxi Junk seine Mannschaft zum zweiten Durchgang auf den Platz. Und das Team kämpfte tatsächlich, wurde dafür in der 52. Minute belohnt. Nach einer Ecke erzielte Lukas Klappert das 1:3. Karbach blieb am Drücker, setzte die Völklinger in deren Hälfte immer wieder unter Druck. Aber ein weiteres Tor wollte für die Gastgeber nicht fallen, auch gute Chancen konnten die Blau-Weißen nicht verwerten. „Wäre das 2:3 gefallen, hätte hier der Baum sicher nochmal gebrannt.“, so wertete Torsten Schmidt hinterher diese Druckphase seines Teams. Das musste aber dann in der Nachspielzeit dann doch noch das 1:4 der Völklinger hinnehmen und damit endgültig alle Hoffnungen auf vielleicht noch eine Punkteteilung begraben. „Wir haben die drei Tore in der ersten Halbzeit quasi dem Gegner geschenkt, denn das Abwehrverhalten war vom gesamten Team nicht so, wie ich es mir vorstelle. Und wenn man dann personell in der Abwehr geschwächt ist, kann auch der Torwart bei Gegentoren kaum noch eingreifen und sieht nur schlecht aus. Ich möchte keinen Mannschaftsteil da besonders erwähnen, wir waren heute einfach insgesamt nicht gut genug für einen vor allem körperlich überlegenen Gegner.“, so Schmidt als Zusammenfassung einer Partie, die man so schnell wie möglich aus dem Kopf bekommen musste. Denn bereits am Dienstag ging es nach Trier zum Viertelfinale im Rheinlandpokal (Bericht siehe www.wochenspiegellive.de). Und am kommenden Sonntag (12. März) wartet im Mainzer Stadtteil Gonsenheim der dortige SV in der Oberliga auf die Karbacher (Anpfiff 15 Uhr). Der Gastgeber hat am Wochenende gegen Borussia Neunkirchen mit einem 4:1-Sieg Motivation getankt und ist damit nach Punkten mit den Hunsrückern gleichgezogen. Die dürfte also auf einen engagierten Gegner treffen.


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