Vom Lohn ersten Fernseher gekauft
Der WochenSpiegel als Karrieresprungbrett? Kann klappen! Für eine Reportage über ehemalige Zeitungsboten stießen wir auf Helena Eichmann, die sich nach unserem Aufruf sofort bei uns per E-Mail meldete und einen Besuch in der Redaktion abstattete. Zur Weihnachtszeit besuchte sie ihre Mutter, die im Idar-Obersteiner Stadtteil Algenrodt lebt.
»Es war mein erster Nebenjob«, erinnert sich die Volljuristin. »Von dem Geld habe ich meinen ersten Fernseher gekauft«. Anfang der 90er Jahre muss es gewesen sein, als sich in der Küche der Großeltern in Kirn die Zeitungen stapelten.
In der Küche der Großeltern Beilagen sortiert
Die Beilagen mussten noch einsortiert werden. »Je mehr Beilagen, desto mehr Geld, je näher war das eigene TV-Gerät«, schmunzelt Eichmann. Ausstaffiert mit Halbhandschuhen gegen die Kälte zog sie dann von Haus zu Haus, um den Kirnern ihre druckfrische WochenSpiegel-Ausgabe zu liefern. Im Meckenbacher Weg, in der Königsberger Straße. Nach dem Abitur studierte sie ab 2002 in Heidelberg und Mainz Jura, spezialisierte sich auf Arbeits- und Medienrecht. Dazu gehört auch das Datenschutzrecht. »Mir war aber immer schon klar, dass ich keine Anwältin werden wollte«, betont die junge Frau. Nachdem sie während der Schulzeit schon für eine Zeitung als freie Mitarbeiterin schrieb, war schnell klar, dass sie ihr Studium aufs Medienrecht ausweitet. Den Medien blieb sie bis heute treu. So arbeitete sie unter anderem für die Kölner TV-Produktionsfirma Brainpool in der Rechtsabteilung, aber auch beim Hessischen Rundfunk (HR) während ihres Referendariats. Schon seit vielen Jahren, aber das mehr als Hobby, bestückt sie die Videotextseiten des SWR mit Programminformationen.
Medien immer treu geblieben
Heute ist sie bei DB Schenker Rail Vertrauensperson für etwa 18 000 Beschäftigte deustchlandweit. »Ich bin viel unterwegs, wir bieten Workshops an, Schulungen für die Beschäftigten«, sagt Eichmann. Ihr Job ist es zum Beispiel auch zu prüfen, ob die firmeninternen Systeme datenschutzkonform sind.
Zu ihren Hobbys gehören Fitness und Joggen, sie ist aber auch eine leidenschaftliche Konzertgängerin. »Von Techno, Nature One bis hin zu den Söhnen Mannheims«, verrät sie unserer Zeitung.
Auch Andrea Nahles war WochenSpiegel-Botin
Die Medienbranche hat Helena Eichmann quasi von Kindesbeinen begleitet und inspiriert. Als sie als junges Mädchen den WochenSpiegel an der Nahe austrug, wusste sie sicher noch nicht, dass sie gut 15 Jahre später eine verantwortungsvolle Aufgabe in einem großen Unternehmen bekleidet. Ein anderes prominentes Beispiel für eine WochenSpiegel-Austrägerin ist übrigens Bundes-Arbeitsministerin Andrea Nahles.