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Mehr Busse, Radrouten, Car-Sharing

Wie kommt der Tagesgast aus dem Saarland mit öffentlichen Verkehrsmitteln in den Park? Wie kann sich der Besucher in dem 100 Quadratkilometer großen Gelände bewegen? Diesen Fragen ist eine Studie zum Thema Mobilität für den Nationalpark nachgegangen.
Der Urwald von morgen soll zukünftig besser erreichbar sein. Foto: Fischer

Der Urwald von morgen soll zukünftig besser erreichbar sein. Foto: Fischer

„Nationalparkbuslinien, Hunsrück-Pass, Radrouten und Elektromobilität. Wir wollen die Erreichbarkeit des Nationalpark Hunsrück-Hochwald verbessern und attraktive, umweltfreundliche Mobilitätsangebote in der Nationalparkregion schaffen“, erklärte der rheinland-pfälzische Umweltstaatssekretär Thomas Griese. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Staatssekretär des saarländischen Umweltministeriums, Joachim Jacob, stellte er die Ergebnisse einer Mobilitätsstudie für den Nationalpark vor. Wie kommt der Tagesgast aus Saarbrücken mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Hunsrückhaus? Wie kommt der Bahnreisende zu seiner Herberge und wie kann er sich in der Nationalparkregion bewegen? Die Studie des Büros Planersocietät liefere eine gute Grundlage. Dazu wurden in Workshops mit der Region Maßnahmenvorschläge erarbeitet, die nun mit den Kommunen und Akteuren weiterentwickelt werden sollen. Insbesondere werde die Kommunale Nationalparkversammlung eingebunden. Es ist eine Besonderheit dieses Nationalparks, dass er von Anfang an länderübergreifend und in enger Abstimmung mit den Menschen der Region entstanden ist. „Daher ist es für uns selbstverständlich, dass auch bei zukünftigen Entscheidungen und Vorhaben, etwa bei der Verbesserung des öffentlichen Verkehrswegenetzes, Kommunen, Bürger und touristische Einrichtungen eingebunden werden“, sagte Jacob. Sehr eingeschränkte Busangebote Die Studie stellt fest, dass das Busangebot gerade an Sonn- und Feiertagen sehr eingeschränkt ist, also an den Tagen mit besonderer Bedeutung für den Freizeitverkehr. Vorgeschlagen wird ein touristisches Busverkehrskonzept mit Nationalparkbuslinien. Sie sollen das bestehende Busnetz ergänzen. So sollen die zukünftigen Nationalparktore, viele Freizeitziele und Traumschleifen im Verkehrsnetz eingebunden werden. Das werde in weiteren Schritten ausgearbeitet. Ein Hunsrück-Pass soll Gästen die kostenlose Nutzung von Bahn- und Buslinien in der Nationalparkregion ermöglichen. Bislang erschweren verschiedene Tarifzonen die Nutzung. Verbessert werden muss außerdem die Barrierefreiheit an Haltestellen, stellt die Studie fest. Neu anzuschaffende Nationalparkbusse sollen daher Niederflurbusse sein. Wanderern bietet sich bereits ein umfangreiches Netz an zertifizierten Wanderwegen oder Traumschleifen. Die Studie zeigt, dass ohne größeren Aufwand Traumschleifen an neue freizeitoptimierte ÖPNV-Linien angebunden werden können. Für Radwanderer soll das Radtourismusangebot erweitert und zum Beispiel Bett+Bike-Standorte in Rheinland-Pfalz ausgebaut werden. Zwei spezielle Nationalparkradrouten werden zurzeit entwickelt. Elektromobilität im Nationalpark kann neue Möglichkeiten schaffen, sich individuell zu bewegen. Die Studie schlägt vor, an Bahnhöfen und vielgenutzten Parkplätzen Elektrofahrzeuge für CarSharing sowie Schnelllademöglichkeiten anzubieten. Dies ermöglicht das Umsteigen auf Elektrofahrzeuge oder das Aufladen zum Beispiel während der Wanderung einer Traumschleife. Das sei ein zukunftsfähiger und besonders innovativer Ansatz, den es nun für die Nationalparkregion auszubauen und zu verwirklichen gelte, so Staatssekretär Griese.


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