Während des Ganges
„Do hann ich se Kirmes om Ball wäschsjangs öerdentlich jeplott kreije“, sagte der Kirmesgast, der am Rande eines Tanzvergnügens in eine ehedem ortsübliche Kirmesschlägerei geraten war und dabei ordentlich etwas abbekommen hatte. „Se jeplott kreije“ heißt wörtlich „sie gepflückt bekommen“, wobei man besser nicht an das „Pflücken“ druckempfindlicher Zitronenäpfelchen denken sollte, die sachte in mit Papier ausgeschlagene Sperrholzkistchen gelegt werden. Die Übersetzung „Rupfen“ im Sinne von „ohne viel Federlesens“ trifft es besser, wenn man „se jeplott krett“. Verwandt mit „wäschsjangs“ ist „ajangs“, so schreibt Mundartexperte Fritz Koenn. Er lässt die „Noobesch“ (Nachbarin) jemanden bitten, ihr Zwiebellauch von einer Bekannten mitzubringen: „Wenn de längs Zoffi köss, könnste mir ajangs jett Öllechspiefe motbränge.“ Allerdings ist „wäschsjangs“ auf die Parallelität von Ort und Zeit gerichtet, „ajangs“ nur auf die Gleichzeitigkeit im Sinne von „irgendwann, vorerst, bald jetzt“. Insofern ist eine Auskunft nicht sehr präzise, wenn sie als Zeitangabe „ajangs“ enthält. Das ist wie ein „Jooo“ am Traualtar. Das langgezogene Eifeler „Jooo“ bedeutet nämlich keinesfalls ein hochdeutsches „Ja“ oder preußisches „Jawoll“. „Jooo“ heißt: „Ens kicke“ oder „Wenn nühs anderes dezwesche kütt.“ Exotische Eifeler Wortverwandte von „wäschsjangs“ und „ajangs“ dürften als ausgestorben gelten: „atreens“, „ennijeweich“, „enn/aan eenem“ und „mommsällevije“.