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Die Bergretter von der Mosel

In der vergangenen Woche sind zwei Menschen in Osttirol aus einer Gondel gerettet worden, weil offensichtlich eine Lärche nach einer Lawine das Transportseil blockierte. Das wird wohl an der Cochemer Sesselbahn weniger zu erwarten sein - eine Betriebsstörung ist aber nicht auszuschließen und dann müssen die Retter wissen, wie ein Einsatz ablaufen muss.

Eine längere Betriebsstörung an der Sesselbahn würde die DRK Bergrettung Cochem auf den Plan rufen. Die übten jetzt mit der DRK Bergwacht Ettringen und dem THW-Ortsverband Bendorf für den Fall der Fälle. Eine anspruchsvolle Aufgabe, die neben Geschick und Kondition auch routinierte Abläufe notwendig macht. Nach Übungseinheiten an der Talstation ging es zum Test auf die freie Seilbahnstrecke. Ganz wichtig: die Eigensicherung. "Man darf nie ungesichert sein", erklärt Maikel De Clavero Sanchez von der Bergrettung. Der übt zunächst auch einmal bodennah, denn bis zu 20 Kilogramm Karabiner, Seilrollen und Co. müssen nicht nur transportiert, sondern auch größtenteils eingesetzt werden - und das irgendwo zwischen Himmel und Erde. Die DRK Bergrettung Cochem wurde 2008 aus der Taufe gehoben. Die Klettersteige und Wanderwege an der Mosel haben ein Betätigungsfeld geschaffen, das vom Unfall bis zur fahrlässigen Gefährdung reicht. Anfang des Jahres stürzte zwischen Klotten und Pommern ein Wanderer ab, der auf dem Moselsteig eine Abkürzung gehen wollte. Nicht nur in diesem Fall arbeiten die Bergretter mit den Freiwilligen Feuerwehren eng zusammen. "Das klappt hervorragend. Wir arbeiten Hand in Hand. Mit dem Drehleiterfahrzeug können wir zudem Einsätze simulieren. Sollte an der Sesselbahn etwas sein oder am Calmont werden wir auch gemeinsam alarmiert", erzählt Bereitschaftsleiter Thomas Rings. Dass in Not geratene Wanderer unbrauchbares Schuhwerk anhaben - "nach drei Tagen Regen mit Flipflops im Calmont" - gehörte auch schon zu den Erfahrungen der Bergretter. "Ansonsten sind es oft Kreislaufprobleme oder Verletzungen, die unseren Einsatz notwendig machen", so Rings. Aber auch andere Szenarien sind denkbar und gehören damit zum Übungsspektrum der Cochemer Bergrettung. "Vom Windrad bis zum Baukran gibt es mögliche Einsätze in luftiger Höhe. In Nörvenich haben wir auch schon mit der Winde an einem Rettungshubschrauber geübt und die Winneburg stand ebenfalls bereits auf unserem Übungsplan", zählt De Clavero Sanchez auf. Fotos: Pauly www.drk-cochem.de


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