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Leichte Entspannung am Arbeitsmarkt

Ende September zählten die Statistiker im Landkreis Cochem-Zell 1.166 arbeitslose Frauen und Männer. Das sind 107 weniger als im August. Die Arbeitslosenquote sinkt damit um 0,4 Punkte auf 3,4 Prozent. Ernüchternder ist der Vergleich zum Vorjahr: Damals waren 340 Personen weniger arbeitslos gemeldet. Die Quote lag bei 2,4 Prozent.

Im Bereich der Arbeitsagentur gab es mit 515 Arbeitslosen einen Rückgang um 66. Im Jobcenter sind mit 651 Frauen und Männern 41 Arbeitslose weniger registriert als im August. Vor einem Jahr waren bei der Agentur 120 und beim Jobcenter 220 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Auch der Stellenmarkt erholt sich nur langsam. Dem Arbeitgeberservice wurden in den vergangenen vier Wochen aus dem Landkreis 77 neue Stellen gemeldet, wodurch die Gesamtzahl der Stellenangebote auf 434 stieg. Dies sind jedoch immer noch 113 weniger als vor einem Jahr. Angezeigte Kurzarbeit rückläufig In den letzten vier Wochen zeigten fünf Betriebe aus dem Landkreis für 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit an. Insgesamt gab es seit Anfang April 826 Anzeigen für 7.003 Beschäftigte aus der Region. Zwischen April und September 2019 waren es nur fünf Betriebe und 23 Beschäftigte. Da mit einer solchen Anzeige lediglich die Möglichkeit geschaffen wird, Kurzarbeit zu nutzen, ist dies jedoch nur ein Indiz dafür, wie viele Betriebe und ihre Mitarbeiter(innen) diese Unterstützung tatsächlich geltend machen. Klarheit wird es erst verzögert geben, da die Abrechnung im Nachhinein erfolgt und die Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, ihre Unterlagen bei der Arbeitsagentur einzureichen. Wirtschaft erholt sich langsam Zwar sei der Arbeitsmarkt damit noch weit davon entfernt, die Folgen der Krise überwunden zu haben, erklärt Frank Schmidt, Leiter der auch für Cochem-Zell zuständigen Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. "Aber es ist ein beruhigendes Zeichen, dass Teile der Wirtschaft sich offenbar ganz langsam erholen und der Arbeitsmarkt zumindest seinen Rhythmus wiederfindet. Das sah im Frühjahr noch sehr viel schlechter aus." Wie es in den nächsten Monaten weitergehe, hänge maßgeblich davon ab, wie stark sich der derzeitige Anstieg von Corona-Neuinfektionen auf die Wirtschaft auswirken werde, erklärt Schmidt. "Selbst wenn ein zweiter Lockdown vermieden werden soll, kann sich eine sehr hohe Zahl von Erkrankten für die Erholung des Arbeitsmarktes als äußerst hinderlich erweisen. Eine sorgsame Einhaltung der Hygienevorschriften schützt deshalb nicht nur die Gesundheit, sondern womöglich auch den Job." Symbolfoto: Archiv www.arbeitsagentur.de


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