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Mit »Schrottkiste« auf große Rallyetour

Seit Monaten basteln sie an einem alten Opel. Mit dem 500-Euro-Auto beteiligen sie sich an einer Rallye quer durch Dänemark und Schweden.
Am kommenden Samstag starten Christian Jobelius, Maximilian Becker, Marcel Knechtges und Kevin Brodam (v. l.) zur Rallye »Carbage Run«.                       Foto: Zender

Am kommenden Samstag starten Christian Jobelius, Maximilian Becker, Marcel Knechtges und Kevin Brodam (v. l.) zur Rallye »Carbage Run«. Foto: Zender

Von Mario Zender

Fünf Tage, drei Länder, 2.500 Kilometer – und das alles in einem Auto, das nicht mehr als 500 Euro kosten darf: Kevin Brodam (25), Marcel Knechtges (24), Christian Jobelius (24) und Maximilian Becker (25) starten in der kommenden Woche bei der Rallye »Carbage Run«. Ein Abenteuer der besonderen Art für die vier Freunde aus dem Moselort Bruttig, das sie durch Dänemark, Schweden und Norwegen führen wird. 2.600 Kilometer ist die Strecke lang; inklusive Anfahrt und Rückfahrt an die Mosel kommen die vier Jungs – nach eigenen Angaben – auf rund 6.000 Kilometer.
Seit Monaten schrauben sie an ihrem 20 Jahre alten Opel. Viel Zeit und Herzblut haben die jungen Männer in die »Rappelkiste« gesteckt, mit der sie nun an der Rallye »Carbage Run« teilnehmen. Der Name der Rallye setzt sich aus den englischen Begriffen »Car« für Auto und »Bage« für Müll oder Schrott zusammen. Treffend, denn anders als bei gewöhnlichen Rallyes sind die Teilnahmevoraussetzungen hier vergleichsweise einfach: Das Auto darf nicht mehr als 500 Euro kosten und muss mindestens 15 Jahre alt sein. »Wir haben für unseren Opel Sintra (Baujahr 1999) 490 Euro bezahlt und nochmal eine Menge reingesteckt«, so Kevin Brodam. »Die Reifen, die Bremsen und die Zahnriemen sind neu«, erzählt Christian Jobelius.
Da trifft es sich gut, dass Kevin Brodam und auch sein Freund Marcel Knechtges im Hauptberuf Kfz-Mechatroniker sind. Auch die Fachkenntnis von Maximilian Becker als Elektrotechniker war beim Einbau eines Kühlschrankes und der Zusatzbeleuchtung auf dem Fahrzeugdach hilfreich. Der ist übrigens nicht nur fürs Bier, wie die vier mit einem Schmunzeln erzählen, sondern auch für Lebensmittel. Denn auf der Rallye müssen sie sich selbst versorgen. Übernachtet wird in Zelten.
Die Sicherheit steht auch bei der Rallye mit einer »Schrottkiste« im Vordergrund. Das Fahrzeug muss den gesetzlichen Vorschriften entsprechen, fahrtauglich, versichert und TÜV-geprüft sein. Abgesehen davon haben die Teilnehmer aber jede Menge künstlerische Freiheit, dürfen ihr Auto nach Lust und Laune stylen und aufpimpen – je verrückter, desto besser. Das Rallyeteam »Krampenkist«, wie sich die vier Mosellaner nennen (Krampen kommt von Moselkrampen), hat die gesamte Haube mit Aufklebern versehen. Sicherlich sind auch einige von den Sponsoren (»Marios Fahrschule, Malerbetrieb Arnoldi, Tankstelle Adams und Fliesen Jobelius) dabei, denn ohne die Unterstützung wäre die Teilnahme der Jungs nicht möglich.
Auf Geschwindigkeit und Zeit kommt es übrigens bei der Rallye nicht an. Wäre mit diesen pannenanfälligen Autos auch ein Ding der Unmöglichkeit. Was zählt, sind Kreativität und Spaß: »Hauptsache auffallen« heißt das Motto. Damit der Wettbewerbscharakter dennoch erhalten bleibt, können die Teilnehmer bei freiwilligen Aufgaben und Rätseln mitmachen. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt eine 1.000-Euro-Siegerprämie.

Verfolgen kann man das Abenteuer auf: facebook.com/krampen.kiste


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