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Der ganz normale "Wahnsinn"

Beim Drücken aufs Gaspedal wird man in den Sitz gedrückt. Das Fahrerlebnis "Tesla" ist alles andere als das was man von einem Elektroauto erwartet. Das Auto sieht nicht nur aus wie ein Sportwagen, es ist einer. Seit elf Monaten gehört dem Hambucher Georg Valder das Auto und der schwört auf den US-Import.

Georg Valder ist Elektroingenieur. Seit 2002 führt er den Tannenhof Schneiders in Hambuch und ist dort "Herr über eine Million Nordmanntannen". Er gilt als sehr pragmatischer Unternehmer, der weiß, was er will. Das wird auch beim Thema Auto schnell deutlich. "Das Land ist prädestiniert für Elektromobilität", ist eine seiner Thesen. Auf dem Land, so Valder, gibt es viel mehr Wohneigentum als in der Stadt und hier hat "jeder eine Steckdose". Aus der kommt bei Valder selbsterzeugter Solarstrom - auch das sei in der Stadt sehr schwierig. 300 PS vorne und 450 hinten "Ich habe noch nie für eine Batteriefüllung bezahlt", erzählt Valder, der im Fall der Fälle auf eine Vielzahl von Schnellladestationen - im Umkreis: Mogendorf, Waldlaubersheim, Erftstadt und Luxemburg - zurückgreifen kann, bei denen er als Tesla-Besitzer nichts zahlen muss. Und sonst gebe es heute ja Apps, die den Weg zur günstigen Ladestation weisen. Insgesamt müssen 8.100 1,5 Volt-Akkus geladen werden. Sein Tesla wird von zwei Elektromotoren angetrieben - 300 PS auf der Vorder- und 450 PS auf der Hinterachse - und hat in der Berg- und Tal-Topographie der Eifel eine Reichweite von 300 bis 350 Kilometer. Das entspricht einem Verbrauch von rund 25 kW/h. Auf flachen Strecken - beispielsweise an der Mosel - sinkt der Verbrauch auf 13 kW/h. 42.000 Kilometer in elf Monaten Der sechsstellige Euro-Anschaffungspreis macht Valder nicht nervös. Ab 50.000 Kilometer Jahresleistung rechne sich das Auto; er sei in elf Monaten bereits 42.000 Kilometer gefahren. Und das kann der Tesla sogar alleine, ohne das jemand das Lenkrad festhält. Ein zunächst ungewöhnliches Gefühl, aber die installierten Kameras halten das Fahrzeug zwischen Mittel- und Seitenstreifen. "Ohne klappts nicht", lacht der Hambucher, der sein Auto ein "Laptop auf Rädern" nennt. Wer auf die Mittelkonsole schaut sieht das sogar optisch bestätigt, denn über einen großen Bildschirm wird die Performance per Fingertipp eingestellt. Und dort taucht auch der Button "Wahnsinn" auf. Wer den berührt, der aktiviert einen sehr sportlichen Fahrmodus, der das Auto in 3,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Die Bremse brauche er eigentlich nur zum anhalten und wenn er bremsen muss läd noch die Batterie. Valder "lebt" die Vorzüge seines Tesla und kritisiert andere Autobauer wenn es um Elektromobilität geht: Hier sei es lange in die falsche Richtung gegangen, so der Elektroingenieur. Fotos: Pauly


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