Seitenlogo

Krimi, Heimat- und Liebesroman

Der ehemalige Lehrer und Kaisersescher Stadtbürgermeister Werner Lutz ist unter die Autoren gegangen. Im alten Kinosaal der Stadt gewährte der 1946 geborene Eifeler einen Einblick in seinen ersten Roman.

Schnell wird bei der Lesung klar: es ist nicht nur irgendein Roman. In der Ich-Form erzählt Georg von seiner Kindheit in einem kleinen Eifeldorf, von der zeitweiligen Strenge des Vaters, der Geborgenheit innerhalb der achtköpfigen Familie und der vielen Freunde; doch bei aller Authentizität ist es nicht bloß eine Biographie. Der Leser erlebt das bescheidene Leben auf dem Land Ende der 50er Jahre mit, die Stigmatisierung von Behinderten, die damals »noch weggesperrt wurden« und die Streiche der Dorfjugend. Dennoch ist es nicht nur ein Heimatroman. Auch wenn im Verlaufe der Geschichte eine Leiche in einem Ameisenhaufen auftaucht und die Idylle des verschlafenen Eifeldorfes im Laufe eines Sommers zerbricht, ist es kein Eifel-Krimi im Stil von Jacques Berndorf. Und trotz des kleinen schwarzhaarigen Mädchens mit Bubikopf und gelben Söckchen, das den elfjährigen Georg nervös macht, ist es auch kein Liebesroman. Oder vielleicht doch: Lutz ist eine Hommage an seine Eltern und die Familie gelungen und die enge Verbundenheit mit den Wurzeln wird spürbar. Werner Lutz hat seine Erinnerungen mit vielen Erzählungen von Familienmitgliedern und Freunden verwoben. Er selbst freute sich über die positive Resonanz: "Im Rahmen der Globalisierung ist es wichtig, sich im Bewusstsein alter Traditionen auf die Wurzeln zu besinnen", sagt er überzeugt. Dies ist ihm mit "Ameisen brennen nicht" offensichtlich vortrefflich gelungen. Das Buch ist im Rhein-Mosel-Verlag erschienen und im örtlichen Buchhandel erhältlich. Foto: Klasen www.r-m-v.de


Meistgelesen